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Kräfte desselben 1, 1—2 Maaß Blut heraus, gebe wieder obigen schleimigen Trank,
aber kalt, und 1—: Vierling Friedrichsalz darin aufgelöst, ein. Geht kein oder
ner Mist ab, so setze man ein Klystier, aus Seife und Küchensalz in warmem Wasser
aufgelset, entweder mittelst einer gewöhnlichen Spritze oder einer großen Rindeblase,
woran man eine hölzerne, oder beinerne, oder eine andere, wie z. B. eine Holderröhre
befestigt, und die man mit Butter, Schmalz oder Oel bestrichen hat. Diese Klystiere
wiederholt man, bis öftere weiche Oeffnung erfolgt.
WVon Anfang an, und während des ganzen Verlaufs der Krankheit, hält man
dem branken Thier das gewohnte Getränk fleißig vor, verändert dieses zuweilen durch
Beimischen von Mehl, Schrot, gestoßenen Leinsaamen, etwas Essig, oder Witriolsäure
oder Salzgeist, versucht es mit Hrgemn Buttermilch, Sauerkrautbrühe, Wasser von
angebrühtem Heu u. dgl. m., giebt aber lieber das reine Wasser, wenn es das andere
nicht mag, und schüttet das schleimigtsäuerliche Getränke von Zeit zu Zeit ein.
Hat das erkrankte Thier bereits ein Eiterband oder ein anderes Geschwür, so un-
terhält man dieses durch fleißiges Einreiben des Oels Nr. 2 oder der Salbe Nr. 2;
ist noch keines gezogen worden, so lasse man es beim ersten Zeichen der Krankheit
ziehen, und sogleich mit der Salbe tüchtig einreiben.
4. 53. Bcehandlung in den folgenden Tagen. Maulausreiben. Einschötte.
Den zweiten und die folgenden Tage der Krankheit reibt man das Maul und die
Zunge des Tags drei= bis viermal mit Essig, Salz und Wasser tüchtig aus; giebt
dem kranken Thier nunmehro alle drei Stunden 1—:1 Maaß von dem (Vreimiäeshuer=
lichen Getränke, wenn es nicht selbst säust, ein; man kann sich hiezu auch der Saifen-
ader Graswurzeln, auch des Eibisch= oder Saifen= oder Käspappelkrauts bedienen; je
schleimigter das Getränke, desto besser ist es.
Behandlung bei Verstopfung.
Man kann auch gewöhnliche sogenannte gekochte Suppen bereiten, läßt aber alles
gewürzhafte, besonders im Anfange der Krankheit, weg, macht sie recht dünn und
giebt se des Tags etlichemal ein, wenn keine Verstopfung vorhanden ist; sollte diese
aber einige Zeit anhalten, so fahre man mit den obigen Klystiren forr, und gebe dabei
u Gier Stunden 1 Vierling Baum= oder Magsaamenöl ein, bis ordentliche Oeffnung
erfolgt.
4. 53. Beförderung des Schleimabgangs aus der Nase.
Fangen die Nasenlöcher an zu fließen, so hänge man des Tags einigemal einen
sogenannten Dampfsack um den Kopf, in welchen man angebrühte Spreuer, Haber
oder Gerste gerhan, so daß der warme, aber nicht heisse Dampf, ungefähr eine halbe
Stunde lang, eingeathmet werde.
Kommt häufiger Schleimabgang aus der Nase, so wäscht man ihn ab, und sprizt
auch, im Fall er trocken werden, oder sich stark anhdufen sollte, die Nasenlöcher mit
lauwarmem Wasser aus; bommt kein Schleimabgang, so sucht man ihn durch Ein-
sprihen einer Mischung aus Honig, Essig und Wasser, neben dem Gebrauch der
Dampfsäckc, zu befördern.