Full text: Königlich Württembergisches Staats- und Regierungs-Blatt vom Jahr 1815. (10)

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Tuttliugen. Friedingen. Der ledige Conrad Schreiber, Huthmacher von Friedingen, hat 
auf allerunterthänigstes Bitten die Erlaubniß zur Auswanderung erhalten. Indem dieses zur bffentli- 
chen Keuntniß gebracht wird, werden diejenige, welche allenfalls Ansprüche an Schreiber zu machen 
haben, aufgefordert, binnen eines Jahrs ihre Lorderungen dem unterzeichneten Oberamt anguzeitzen. 
Den 26. Sepr. 1515. · « X dn. Oberamt. 
Waihingen. Sberdingen. Johann Gottlieb Wirth, ledig, von Eberdingen, will nach 3#b 
lich au in Preutzen in der Absicht, sich dort zu heirathen, mit allerbochster Erlaubniß auswandern; da- 
ber jeder, welcher Ansprüche an denselben zu machen hat, aufgesordert wird, dieselbe innerhalb eines 
Jahrs bel hiesigem Oberamt vorzubringen. Den 25. Sept. 1315. Kön. Oberamt. 
Wiblingen. Nachstebende perleen haben allergnädigste Erlaubnih zur Auswanderung erhaltes. 
1) Die ledige Christina Benigna Schliesserin, und 2) die ledige Barbara Hermännin von Wain; 3) Jo- 
seph Renz, und 4) Ursula Pfeffer von Dietenheim; 5) Anton Dilger von Stetten; 6) Barbara Au- 
belin von Beuren, und 7) Maria Josepha Gähner von Ober. Sämtliche Personen werden 1 Jahr laog 
von ihren Eltern in den angezeigten Orten vertreten, an welche sich daher alle, welche an solche An- 
spröche haben, innerhalb dieser wenden köunen. Den 3. Okr. 1615. K. Oberamt. 
Kreudenthal. Der Civil = Sträfling Franz aver Deker von EpfendorfOberamts Rottweil, 
Schreiner, ist heute Abend um 6 Uhr von dem Arbeits Zimmer im sogenannten Leidjäger= Banu dahier 
entwichen. Alle betreffenden Bebörden worgen ersucht, auf diesen Flüchtling fahnden, ihn auf Bere“ 
ten arretiren, und dem Konigl. Festungs-Commando zu Hohen, Asperg ausliefern zu lassen. Signa- 
lement: Ocdiger Slüchrling ist 30 J. alt, 5 Fuß 8 Joll groß, untersezter Stator, hat ein blasses 
länglichtes ungesscht? blonde Haare, dergleichen Augbraunen, blaue Augen, länglichte Nase, propot- 
tionirten Mund, blasse Wangen, gute Zähne, rundes Kinn, gerede Beine. Derselde wußte bei seiner 
Entweichung seine Fußeisen loszumachen, und seine Sträflingse Kleider abzulegen. Er son hald nach- 
her in der Gegend von boöchgau und Bietigheim in einem weißen Wämmesle, weißen Pantalons und 
einem runden Hut gesehen worden sepn. Er war ehmals Schulmeister und hat Fertigkeit in verschiede- 
nen Handarbeiten, als Schreiner= Dreher = und ähnlichen Arbeiten; versteht auch das Uhrenrepartren. 
Den 12 Oktt 1815. Kon. Staabsamt. 
Jebenhausen, Oberamts Goôppingen. Die bienach signalisirrte des Jakob Schüzles Wlktib, hat 
sich schon den 24. Sept. d. J. von Haus entfernt, ohne zu sagen wobin, und sich iniwischen nicht wie- 
der daseldst eingefunden. Der Grund ihrer Entsernung ist wadrschenlich, weil sie sich gegenwärtig un- 
ehlich schwanger befiaden soll. Süämtliche= Hoch, und Wohllddl. Polizei- Brborden werden oaher ersucht, 
auf dieselbe fahnden, sie im Betretungsfall arretiren, und sofort zum Oberam' hieher ennliefern zu las- 
sen. Signalement. Die Schüzlin ist 40 J. alt, ungefähr 5 Fuß greß, sie hat eine runde Gescchts- 
form, blasse Farbe, schwarze Haare, dergl. Augbraunen, schwarze Augen, gerade Nase, proportie- 
mrten Mund, schmale Wangen, gute Zähne, runtes Kmn. Bei ihrer Enrsernung war sie gekleidet 
mit 1 schwarz kottonenen Bandhaube, 1 schwarz gedrukten Kittel, 1 schwarzen Rock und Schurz, 
1 schwarz und weißen Halstuch, weißen Strümpfen, und Schuhen mit schwarzen Schnallen. Den 40. 
Olt. 1815. Kbn. Oberamt. 
Wangen. Joseph Hueber, Glaser zu Kißlegg, hiesigen Oberamts, hat in der Nacht vom 30 
auf den Slken Mai d. J. einen bedeurenden Kicchendiebstal von 6 silbernen Leuchtern in der Kirche zu 
Kinleag verübt, und als dieser Diebstal ruchbar worden, sich noch vor seiner Arrerirung den 1. dieses 
Monuats in aller Früb von Haus entfernt und flüchtig gemacht. Alle Kdnigl. Oberämter und Poltzei- 
Beborden werden grhorsamst ersucht, auf diesen nachbrschriebenen Flächtlung fabnden, denselben auf Be- 
trelten arretiren und gefsälligst anbero einliefern zu lassen Signalenent: Jeseph Hueber ist 42 J. alt, 
6% Kkuß gros, hagerer Statur, hat ein blasses mageres Angesicht, spiziges Kimn. eine Lpizige gedogene 
Nase, hellbraune Augen, schwärzlicht abgeschnittene Haare, u. einen roihlichten Bart Er ist gekleidtt, 
in einen ganz neu schwarz melirt tüchenen Ueberrok mut dergleichen gesponnenen Kndpfen, eine schwarze 
Maachester, Weste mit überzogenen Kndpfen, dunkelblaue kleingestreifte Manche sierhosen, weiße Strme 
pfe und Schuhe mit Bändel. Auch hat derselde 1 schwarz seiden Halsruch, cen runden Fulzbur, ein 
Vaar schwarz melirte Sommerhosen und filberne Schuhschnallen mit sich genommenn ## 4. Okt. 1515. 
n. Obcramt. 
 
	        
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