Full text: Königlich Württembergisches Staats- und Regierungs-Blatt vom Jahr 1815. (10)

76 
10) Das Koͤnigl. Ober-ECensur-Collegium · wird imit Vollziehung der gegenwaͤrtigen 
Köonigl. Verordnung beauftragt, und hat solches Entschädigungs, Klagen in Am 
stands-Fällen an die rechtlichen Behörden zu verweisen. 
Gegeben Stuttgart, den 25. Febt. 1815. 
Ad Mand. Sacr. Reg. Maj. 
Königl. Staats-Ministerium. 
Koͤnigl. Verordnnng, die Behandlung der Obsignation, Inventur und Thellung der 
Werlassenschaften Iüdischer Unterthauen betr. d. d. 28. Febr. 1615. 
Se. Königl. Mas. haben in Erwägung der Anstände, welche bey Erbtheilungen 
schischer Unterthanen hin und wieder vorgekommen sind; zur Beseitigung der Zweifel, 
und Herstellung einer Gleichförmigkeit in der künftigen Behandlung dieses Gegenstandes 
zu verordnen geeuhet) daß die jüdischen Glanbensgenossen des Königreichs sich zwar fer- 
nerhin wie bisher nach den in ihren Ritual-Gesesen gegründecen besondern Saßungen 
über Erbrecht und Erbfolge Ordnung achten dürfen, dagegen aber in Rücksicht auf die 
WVornahme der Obsignation, wie auch des Inventur= und Theilungs= Geschäfts nach den 
allgemeinen Vorschriften der Königl. Verordnungen behandelt werden sollen) jedoch wenn 
bey dem Therlungs, Geschäfte über das Erb-Recke selbst, Zweifel unter den Erben ent- 
stehen, und sie zu ihrer Belehrung über ihre deßfallsigen Befugnisse oder zur gütlichen Aus- 
gleichung ihrer Differenzien, die Beyz hung des Rabbiners wünschen, diesem Anstanen 
von Seiten der Theilungs-Behörde ohne Anstand Statt zu geben sey. Diese allerhöch- 
s8te Verordnung) welche in allen nach dem Dato derselben vorkommenden Erbtheilungs= 
Fällen zu befolgen ist, wird hiemit zur allgemeinen Nachachtung öffentlich bekannt ge- 
macht. Decretum Stutegart) den 27. Febr. 1815. 
Ad Mand. Sacr. Ren 
. U##f. 
önigl. Staats, Ministerium. 
  
Gebenbausen. Bevollmächeigt durch ein allerböchstes Reseript vom 1KSten dig wird die um- 
errzeichucte Stelle am Freitag den 3. Meci Vormittags p Uhr auf dem Cameral, Ameszimmer die 
im Staats, und Regier. Blakt vom 36. Rov. 1314. Nr. 51. beschriebene Ziegelei- Gebaͤude samt da- 
zu gebörigen Götern von 5 Morg. als ganz freies Eisentbum verfaufen, außer der Steuer und ei- 
nem bestimmeen Lehnt, Gurrogar" Geld lediglich keine Abgaben fordern, den künftigen Bestser der 
Liegelbütte im Berrieb seines Gewerbs auf keine Art beschränken, und lbm den freien Verkauf aller 
Erccuanisse gestacten, 294h der Abgabe von jährlichen 33 Klastern eichenem Brennbolz nach dem 
Olersorstamtlichea Preis-Regulae#lv zusichern. Mit diesem Verkauf wird zugleich auf die Grund- 
lagc chen dieser Freibeiten eine Verpachtung versucht werden, wobei außer dem Pachtgeld .itlich 
nichis bezableé, keine Waare zu den Königl. Beamtungen geliefert, wegen eines erweiterten Betriebst 
der Ziegelbütte keine besondere Erlaubnis erst nachgesucht, oder für jeden Brand erwas bestimmtes 
bezabte werden möüßte, auch jenes Brennholz von 42 Klastern im Sberforstamtlich regulirten Hreise 
zugestebert wird Es wird noch bemerkr, daß in den Gebäuden sich binreichender Roum zu Futter 
und Stall für Pferde und Rindvieb befinden, auch viele Gelegenbeit durch Fubrwesen elwas zu ver- 
dienen, vorhanden ist. Dec Kaukschilling darf nur zu zrel baar, und ztel in verzinßlichen Jahrziclern 
bezablt werden. Die Liebbaber zu diesen Verbandlungen werden hiemit eingeladen, auf die bestimm- 
9te Zeit zu erscheinen, und sich mie obrigkeirlichen Vermögens, und Tüchtigkeics,= Jeugnissen gehörig 
auszuweisen. Den ts. Febr. 1818.. Kön. Cameralame.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.