den, sondern auch in den Amts-Orten zweckmäsige Anordnungen zu Ernährungen der Armen größten
tbeils getroffen worden sind. So ist 3. B. durch die menschenfreundliche Untersläzung der v. Sturm-
sederischen Herrschaft zu Oppenweiler eine Suppen-Anslalt organisirt, an welcher die Armen von Ov-
penweiler und Großaspach Antheil nehmen. Es ist deshalb der Bettel im hiesigen Oberamt gänzlich
abgestellt, und so wie man dahier keine ftemde Bettler mehr duldet, also ersucht man auch die benachbar"
ten Behörden, die in das hiesige Oberamt gehbrige Bettler, welche sich etwa auswärts betretten las-
sen sollten, zurückzuweisen. Da übrigens im hiesigen Oberamt sich etliche Gemeinden befinden, wei-
che unter dem Druck der dermaligen harten Zeit besonders leiden, dieselbe daher einer besondern Un-
terstüzung bedürsen, wozu jedoch keine Mittel in diesen Orten vorhanden find, so ersuchen wir wohl-
thätige Menschenfreunde zur Unterstüzung derselben uns milde Beyträge zuzusenden. Den 10. Febr.
1047. · «« « DicObnamtsleitungvuohlthcktigkeitsseteiae.
.NekakfucnuNhchsiebenbesPerfonenwurdeninGemäßheitvetGeneral-Verordnungvor-Is-
Sept.1807.§.4undto.qusdia«Kdnigl.StaatenvekwiefenzundihnendetWiedekeintrittindiei
selbebtiempfindliche-Strafeverboten.I.JohannSchwa-z,voakadtnbukgimGtosdekzogtbum
Gandengebüktig,teoiq,soJahcalt,««5«5«qkos,vonunmftztekstatnhlönglichtemGesicht,
schwarzen kurzabgeschnittenen Haaren, dünnen braunen Augenbraunen, kleinen gräulichten Augen, spizi-
er Nase, mittlerem Mund, mit ausgeworfener Unterlippe, guten abe angelaufenen Zäbmen, geraden
einen. Bekleidet ist solcher mit einem blauen leinenem Halstuch, weiß und grün gestreifter wolle-
ner Weste mit runden gelben Knöpfen, weißtuchenem rundem Wämmächen, zwilchenen Hosen und
Schuhen, trägt eine Kappe mit Wachstuch überzogen. 2. Marcus Sereligmann, lediger Jud aus
Emlingen, Cantons Aarau in der Schweiz, dleser ist 51 Jahr alt, 5“.8“ gros, von starken Körper-
bau, hat ein ovales Gesicht, schwarze mit grau vermengte Haare, schwarze Augbraunen, kleine drau-
ne Augen, länglichte gebogene Nase, weiten Mund, eingefallene bleiche Wangen, mangelhafte ange-
laufene Jähne, gerade Beine, hat einen starken Glozkopf. Bekleidet ist er mit einem schwarzseidenem
Halstuch mit rotben Streifen, blautüchenen zerlumpten Ueberrock, unter welchem er noch einen alten
Lintichenen trägt, gelbgestreister wollener Weste, kurzen Nanquin-Beinkleider, rauen wollenen
Stümpfen, Schuhen, und cinen dreiekichten Hut. Derselbe treibt einen Handel mit hebräischen Bü-
HLe#rn, sein Borrath ist aber so unbedeutend, daß er ohne zu betteln, sich offenbar nicht nähren konn.
3. Ester Maier von Eichenbühl im Großherzogthum Hessen gebürug. Dieselde ist 40 Jabr alt, 55““
roß., von hagerer Statur, hat ein langes blasses hageres Angesicht, schwarze Haare, dünne schwarze
ugenbraunen, graue Augen, länglichte spizige Nase, weiten Mund, halbvolle bleiche Wangen, gute
Zähne, gerade Beine. Bekleidet ist solche mit einem roth und weißgedupften kottunenem Halstuch,
blau und schwarzgeblümten zizenen Kittelein, brauntüchenen Rock, weiß und rothgestreistem Barchet-
Schurz, weißen Strümpfen, Schuhen, und hat statt der gewöbulichen Judenhaube ein weißes Tuch
um den Kopf gebunden. 4. Deren angeblicher Ehemann, David Joseph, ist aus Frankfurt am Main
gebürtig, 50 Jahr alt, 57 7“ gros, untersetzter Statur, dat ein bleiches rundes hageres Gesicht,
graue krause Haare, dünne weiße Augenbraunen, blaue Augen, lange spizige Nase, proportionirten
Mund, polbvolle bleiche Wangen, mangelbafte Zähne, gerade Beine. Brkleidet ist solcher mit einem
brauntüchenen Ueberrock, schwarzseidenen Halstuch, grautüchener Weste, grautüchenen zerlumpten langen
Beinkleidern, Stiefeln, und einem alten runden Hut. 5. Deren Sohn Moier Darid ist 26 Jahr
alt, 5“ 39“ gros, von schlanker Statur, hat ein ovales Gesicht, schwarzbraune Haare und derglei-
chen Augenbraunen, gräulichte Augen, proportionirte Nase, weiten Mund, halbvolle rö#thlichte Wan-
gen, gute Zähne, gerade Beine. Bekleidet ist solcher mit einem grüntüchenen Ueberrock, schwarzsei-
denen Holstuch, grautüchener Weste, grün manschesternen Beinkleidern, Stiefeln, und runden Hut.
Diese Juven-Familie hat noch zweyn Mäbchen von ungefähr 10 — 6 Jahren bei sich, weibt einen Han-
del mit Ausschnitt-Waaren und Brillen, der aber so gering ist, daß sie sich, ohme andere Personen
zur kast zu sallen, offenbar nicht damit nähren kann. Den 2. Februar 1817. K. Oberamt.