Full text: Königlich Württembergisches Staats- und Regierungs-Blatt vom Jahr 1817. (12)

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richt von fich zu geben, indem nach Verfluß dieses Termins seine Liegenschaft und Fabrnuß verkauft- 
und die Glaͤubiger nach landrechtlicher Ordnung befriedigt werden sollen. Den 27. Ner „3.7. 
« Könial. Oberam". 
.Tuttlingen. Johannes Maurer, Salpeker, von Hausen ob Verena, hat sich einer Filschung 
sehr verdächtig gemacht. Derselbe wird hiemit aufgesordert, scch vor Oberamt dahier zu stenen, und 
über dos ihm angeschuldigte Vergehen zu verantworten; zugleich werden alle Justiz= und polizei Be- 
börden ersucht, den Johann Maurer auf Beiretten zu arretiren, und sicher bieber liefern zu lassen. 
Sisna#lement. Jehann#s Maurer ist 33 Jahre alt, kleiner S'atur, hat braune Haare, gro#e 
Augen, dike Nase, wittiern Mund, rundes Kinn, zute Zähne, und gerade Beine. Den 4. Juni 
1847. Koͤnigl. Oberamt. 
Uunrach. Der hier wegen Mibhandlung seiner Mutter, Kirchenraubs, Vaaabundität und Dieß- 
Käble verhaftete ledige 10 jährige Kretten und Zainenmacher Johann Georg Ledert von Weilheim, 
DOberamts Kirchheim bat im Sommer 1814 eilf Wochen lang bei einer aus ½ Kövsen bestandenen 
JZigeuner= Bande als Knecht sich aufgehalsten, und die Gegenden am mittleren Nekkar, namentlich 
die Oberemts-Bezirke Tübingen und Herrenberg, mit ihnen durchzogen, wobei die Zigeuner ein 
wweiráderiges Wägelen mit einem Pferdt mitgeführt, sich mit Löffel, Gabel, und Pulverhernmachen 
von Pfaffenkäpplensholz und deren Wieder-Verkauf beschäftiget, und in besagtem Jeitroum von riu 
Wochen in mehreren, zur Jeit ihren Namen nach noch nicht erhobenen Orthschaften gemeinschaftliche, 
theils mit, theils ohne Einbruch verbundene Diebstäble an Ledensmitteln, Kleidern, Leintuch u. s. w. 
verübt daben. Hievon wird nun das dabel interessirte Publikum hierdurch öffentlich in Kenntniß ge- 
set und aufgefordert, über die etwa erlittenen Diebstähle um jene Zeit: Periode zur Veristcirung des 
Inquisiten Lebert Nachricht hieher durch ibre vorgesezte Amtsstellen geben zu lassen. Zugleich aber 
werden die Königl. Cioil= und Polizei-Behörden eingeladen, in Beziehung auf dieses Publikandum- 
die ekwa sich ergebende Notizen gesälligst mitzutheilen. Von der Zigeuner-Bande ist durch den In- 
nisiten bebert angegeben, daß sie aus 3 Männern, 3 Weibern und 5 Kindern bestehn. Die per- 
###nr- Seschreihunh des inhaftirten Lebert betreffend, so ist derselbe von unterseztem Köperdaue, 
mißt 5° §+“ 3%% ist Fatholischer Religion, hat dunkelbraune und abgeschnittene Kovfdaare, hohe Stir- 
n#, braune Augen, mittlere Nase, kleinen Mund, ganz gute Zähne, rundes Kinn, schwachen Bart, 
ist in einen weißleintuchenen Wammes, dergleichen langen Hosen, rolhen Weste, und in Bändel- 
schuhe gekleidet, und trägt einen runden Huth. Den 27. May 1817. 
Königl. Kriminal-Rath, Geßner. 
  
Kaunstatt Am Mittwoch den 22. dieses Nachmistags, wurde zu Obertürkheim ein Taubstum- 
mer cufgefangen, der sich jezt hier in Verwahrung befinder, bis man von seiner Heimath, um ihn 
dahi##n abliefern zu können, die von der betreffenden Bedörde hiemit erbetene Kenutniß erhalten wird 
Oerselbe ist ungesäbr 43 — 44 Jahre alt, 5 Fuß 5 Joll groß, magerer Statur, länglichter Gesichts- 
lorm, braunlichter Gesichtsfarbe, brauner “]—[ und Augbraunen, graue Augen, kieiner und krum- 
mer Nase, großen Mund, aufgeworsener Kivpen, bleichen Wangen, guter Zähne, spizigen Kinns, 
weisen Bark, auch- ist er an krummen und halblohmen Füsten kennbar. Seine Kleidung besteht in 
einer Pelz-Kappe, einem alten seidenen Halstuch, blauer lüchener Weste, einem alten gestreistem 
Barchet-Wamms, schwarz zwilchenen Hosen, und alten Schuhen, ohne Strümpfe. Den 34. Mai 
16.7. Königl. Oberamr. 
Schorndorf. Am verflossenen Pfiengstdienstag, Nachmittags s Uhr, fubren 3 fremde NReisende 
mit dem diesigen Fubrmaun Jobannes Krafft au inem leeren Wagen von Hebsak nach Schornderf. 
Sie kamen bis an das Ende des sogenannten Baumwasens, wo sie durch Herabstürzen des Gewäs= 
sers von den Weinbergen und durch Austrettung des Remöhusses aus seinen Usern von den Fluten 
ae scknell erqriffen wurden, daß der erste Reisende sein Leben auf einem von dem Wagen losgemach- 
ten Pierd zu reitten suchte, aber unglüklicherweiße mitlen in den Strom stürzte, und samm dem 
Hferd seinen Ted in den Wellen fand. Der zweite Reisende sezte sich gleichfalls auf ein Pferd,
	        
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