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können, daß das Artillerie-Corps, das bei einem jährlichen Zu-
gang von 2000 Mann in einer dreijährigen Abrichtungszeit
6000 Mann betragen, durch die Reserven aber zu einer
höchst bedeutenden Anzahl anschwellen wird, mit den Bespannungen
ausreichen kann, welche in den Friedensjahren von 1826—1847
der Artillerie gewährt waren.
Ebenso ist es uns nicht erklärlich wie der zeitherige Pferde-
stand von 5520 Cavalerie-Dienstpferden für die Reiterei aus-
reichen kann, welcher Baron Closen einen jährlichen Zugang von
2100 Mann bestimmt, und für dieselben eine dreijährige Ab-
richtungs-Zeit unter Einschaltung eines 6 monatlichen Urlaubs
festsetzt.
Auch können wir nicht mit ihm übereinstimmen, wenn er
Seite 31 sich dem Glauben überläßt, daß im Falle eines Krieges
die für die Landwehr (Reserve) nöthigen Cavalerie-Pferde leicht
erworben und hergerichtet werden können, und sich auf diese Er-
wartung hin von der Nothwendigkeit entbunden erachtet, auf eine
besondere Landwehr-Cavalerie Bedacht zu nehmen.
Die Art und Weise wie die für die Uebungen benöthigten
Pferde durch Miethvertrag von den Landwirthen gewonnen werden
will, scheint uns gleichfalls dem Bedürfniße des Dienstes nicht
genügen zu können.
Wir wollen uns jedoch jeder Analyse des Einzelnen hier
enthalten, sondern nur vorläufige Andeutungen geben, aus
welchen immerhin bereits entnommen werden kann, daß wir
hier Vorschläge vor ung haben, bei welchen gar manches
wichtige militärische Bedürfniß nicht scharf genug erwogen worden
ist, und daß wie dieses auch General von Aylander in seinen
Bemerkungen andeutet, der Beweis erst noch geliefert werden
muß, daß die höchst bedeutende Heeresmacht, welche Baron Closen
schaffen will, aus den bis 1847 gewährten Budget-Mitteln und
einer Erhöhung von etwa jährlich 330,000 fl. erhalten werden
könne, wenn er sich schon diese Aufgabe durch Annahme einer
sehr kurzen Präsenzzeit für das stehende Heer und einer noch
kürzeren Uebungszeit für die Reserven sehr erleichtert hbat. Da