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Die Größe des von dem Bataillon erlittenen Verlustes be-
urkundet übrigens zur Genüge den Umfang der bestandenen Ge-
fahr. Als in der Grimma'schen Vorstadt die Waffen ruhten,
war nur wenig mehr als die Hälfte des Bataillons in kampf-
fähigen Zustand, und auch diese Hälfte sammelte sich erst all-
mählig wieder. Von 450 Mann, welche am Tage vorher gegen
Leipzig gerückt waren, waren 2 Offiziere und 73 Unteroffiziere
und Soldaten todt, 4 Offiziere und 104 Unteroffiziere und Sol-
daten verwundet, von denen 30 bald an den empfangenen Wun-
den starben. Der ganze Verlust betrug also 183 Mann.
Wie sehr Jeder bemüht gewesen war, seine Pflicht zu er-
füllen, geht aus dem Umstande hervor, daß die sämmtlichen Offi-
ziere, 11 Unteroffiziere und 46 Landwehrmänner zur Verleihung
des eisernen Kreuzes in Vorschlag gebracht werden konnten!
Wir glauben hiemit ein Beispiel von ausgezeichneten Leist-
ungen eines neu errichteten Bataillons gegeben zu haben, das
Baron Closen zur Unterstützung seiner Vorschläge schwerlich vor-
theilhafter wählen könnte.
Ein günstiges Verhängniß führte diesem Bataillone in seinen
Offizieren, Unteroffizieren und gedienten Soldaten solche Rahmen
zu, daß die Closen'schen Landwehr-Bataillone nicht wohl besser
bedacht sein werden.
Der Umstand, daß dieses Bataillon seine Ausbildung un-
mittelbar vor dem Kampfe empfing, muß uns diese als
eine möglichst sorgfältige und pflichteifrige erscheinen, lassen;
es wird also kaum erwartet werden dürfen, daß Abtheil-
ungen, welche in umsichtigster Weise während vier, fünf oder
erns, welche Friccius, Seite 502, gelegentlich der Bewegungen der
bei Eulenburg gestandenen bayerischen Truppen, in unbedachter
Weise auszusprechen wagt, auf unser Urtheil irgend einen Einfluß
geübt.
Diese Verdächtigungen sind im Archiv für Offiziere aller Waffen,
Jahrgang 1847, 3ter Band, gebührend abgewiesen worden, und
es ist daher nicht mehr nöthig, auf dieselben hier zurückzukommen.