Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

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mehreremale —; jetzt hat aber dieses ganz aufgehoͤrt, weil 
die Zollbeamten darauf aufmerksam wurden, und solchen 
nun recht gut zu unterscheiden wissen, wodurch aller 
Absatz nach Preußen aufgehört hat; weil sonst die Tuch- 
macher bey dem theueren Vitriol durch Zoll und Fracht 
mit ihren ordindren Tüchern auf den Messen nicht mehr 
concurriren knnen. 
Auf diese Art verhält es sich mit mehrern andern 
Staaten, die ebenfalls seit Kurzem den Eingang durch 
erhöhte Zdlle erschwerten — wogegen aber Bapern mit 
seinem Ueberfluß an diesen Fabrikaten (das nicht unbe- 
kannte Vitriolwerk, die goldne Adler Hätte bey Culm- 
bach, erzeugt allein zweymal so viel als Bayern bedarf) 
noch die Böhmischen, überhaupt Oesterreichischen Vitriole 
zu einem geringeren Eingangszoll aufnimmt, mithin im 
grellsten Widerspruch zu den im Auslande befolgten Sp- 
stemen steht, die wahrlich nicht Ueberfluß an Vitriol ba- 
ben, sondern Mangel daran leiden. 
Bey dem Forrbestand der geschilderten Verhältnisse 
in Bapern muß berührter FabrikationSzweig im Inlan- 
de ganz erldschen, welches nur um fo trauriger seyn kann, 
da die bayerischen Kupfervitriole, die von 11 bis 830 fl. 
im Werthe stehen, im Auslande berühmt und den Vor- 
zug sich erworben haben, und in der Qualität dem Oester- 
reichischen Vitriole gleichgestellt werden können, ja selbst 
von vielen Consumenten noch den Vorzug vor diesem er- 
halten. 
In dem Separatvotum des Herrn v. Utzsch neider 
ist mit gründlicher Sachkenntniß das Verhältniß unserer 
Bitriolfabriken erläutert, weßhalb ich von Herzen wünsche, 
daß solches die hohe Kammer geeignet berücksichtigen 
mdge. — 
Baypern erzeugt kein rohes Kupfer, mithin sind un- 
sere Vitriolhütten gezwungen, ihren Bedarf an Rohkupfer
	        
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