— 553 —
mehreremale —; jetzt hat aber dieses ganz aufgehoͤrt, weil
die Zollbeamten darauf aufmerksam wurden, und solchen
nun recht gut zu unterscheiden wissen, wodurch aller
Absatz nach Preußen aufgehört hat; weil sonst die Tuch-
macher bey dem theueren Vitriol durch Zoll und Fracht
mit ihren ordindren Tüchern auf den Messen nicht mehr
concurriren knnen.
Auf diese Art verhält es sich mit mehrern andern
Staaten, die ebenfalls seit Kurzem den Eingang durch
erhöhte Zdlle erschwerten — wogegen aber Bapern mit
seinem Ueberfluß an diesen Fabrikaten (das nicht unbe-
kannte Vitriolwerk, die goldne Adler Hätte bey Culm-
bach, erzeugt allein zweymal so viel als Bayern bedarf)
noch die Böhmischen, überhaupt Oesterreichischen Vitriole
zu einem geringeren Eingangszoll aufnimmt, mithin im
grellsten Widerspruch zu den im Auslande befolgten Sp-
stemen steht, die wahrlich nicht Ueberfluß an Vitriol ba-
ben, sondern Mangel daran leiden.
Bey dem Forrbestand der geschilderten Verhältnisse
in Bapern muß berührter FabrikationSzweig im Inlan-
de ganz erldschen, welches nur um fo trauriger seyn kann,
da die bayerischen Kupfervitriole, die von 11 bis 830 fl.
im Werthe stehen, im Auslande berühmt und den Vor-
zug sich erworben haben, und in der Qualität dem Oester-
reichischen Vitriole gleichgestellt werden können, ja selbst
von vielen Consumenten noch den Vorzug vor diesem er-
halten.
In dem Separatvotum des Herrn v. Utzsch neider
ist mit gründlicher Sachkenntniß das Verhältniß unserer
Bitriolfabriken erläutert, weßhalb ich von Herzen wünsche,
daß solches die hohe Kammer geeignet berücksichtigen
mdge. —
Baypern erzeugt kein rohes Kupfer, mithin sind un-
sere Vitriolhütten gezwungen, ihren Bedarf an Rohkupfer