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laͤßt, mangelhaft werden sollte, derselbe einer neuen
Pruͤfung unterworfen werde.
Der Abgeordnete Gehauf: Wir haben schon viele
wichtige Gesetzentwürfe während dieser hohen Versamm-
lung berathen, unter deneki mir der gegenwärtige um so
mehr die vollste Aufmerksamkeit zu verdienen scheint, da
von demselben das Wohl und Weh so Vieler von dem
Gewerbstande und der Agricultur abhängt.
Im Allgemeinen stimme ich für eine hohe Belegung
des Eingangszolles für solche Artikel, welche im Lande
hinlänglich erzeugt und fabricirt werden, deßgleichen auch
fär alle Luxusgegenstände, deren der größte Theil der
Nation nicht bedarf. Wer solche kaufen will, der soll
auch, wie der zweyte Hr. Präsident von der Bühne be-
merkte, die damit verbundene Abgabe übernehmen.
Meine Herren! Wir wünschen freyen Verkehr im Lande,
und deßhalb die Aufhebung des Weggeldes, der Pflaster-
und Brückenzdlle; dadurch wird aber theils ein Minder-
ertrag an den Zollgefaͤllen, und theils eine bedeutende
zu leistende Entschaͤdigung herbeygefuͤhrt, zu deren De—
ckung die ohnedieß bedrängte Klässe wieder den groͤßten
Theil würde beptragen müssen.
Ich bin daher im Allgemeinen mit der Mepynung des
Hrn. von Utzschneider und dessen sehr umfassend be-
leuchtetem Separatvotum vollkommen verstanden, da er
nach meiner Meynung das Wahre aufgefaßt hat, und
bringe demselben dafür und für seine große Anstrengung
gleichfalls meinen vollsten Dank.
Nur bey einigen Gegenständen erlaube ich mir, abän-
dernde Vorschläge zu machen.
1) In Bezug auf den Hopfen beantrage ich, daß
derselbe statt mit 6 fl. 40 kr. Eingangszoll mit 10 fl.
belegt werde, und zwar aus folgenden Gründen.