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Um Ihnen, meine Herren, meine Geflunung ausz#-
drücken, will ich mit den Worten schließen, womit ich
mein Votum bep der Zollberathungscommission im Jahre
1320 geschlossen habe: Ich wünsche nicht, daß meine Mei-
nung siege, weil sie dic meinige ist, sondern ich wünsche,
daß nur diejenige siegen mdge, welche die besten Gründe
unterstützen.
Der k. Ministerialrath von Wirschinger: Meind
Herren! die Ueberlieferung der, in Betreff der neuen Jollorde
nung und des Jolltarifes stattgehabten Debatten, in welchen
Einsicht und Vaterlan doliebe einen seltenen Schatz
der kostbarsten Notizen und Erfahrungen niedergelegt ha-
ben, wird die schduste, die rühmlichste Zeugschaft leisten
bey der Gegemvart, wie bey den Nachkommen, über ihren
reinen Eifer, über Ihr unermüdetes Streben für das Beste
des Vaterlandes.
Diese Ueberlieferung wird aber auch den sprechendsten
und bündigsten Beweis geben, daß jede Erörterung und Enkt-
scheidung so hochwichtiger Fragen in Beziehung auf all-
gemeine Wohlfahrt am besten, am schnellsten und am sicher-
sten durch die wohlthätig belebende Wärme der bffentlichen
Diöcussion zur Reife gebracht werde, in Mitte der Natio=
nalrepräsentanten, in diesem erhabenen Mittelpuncte, we
alle Kenntnisse und Erfahrungen des Landes sich sammeln,
wie im Brennupuncte die Strahlen. Keines der verschie-
denen Interessen ist hier ohne Vertheidigung, ohne Ver-
treter geblieben. Die Waffen der Beredsamkeit, umerstützt
durch schlagende Beyspiele aus dem Leben genommen,
haben kräftig und mannhaft gestritten für das Panicr der
Landwirthschaft, der Gewerböindusirie und des Handels.
Wein auch in einzelnen Aeußerungen eine gewisse Vor-
liebe für das Eine oder das Andere minder schüchtern, oder
wohl gar kühn und eneschieden hervorgetreren; wie narürlich.