Full text: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Erster Band. (1)

192 Der Feldzug im Westen bis zum 15. September 1914 
Lücke nahegelegt worden. Da die Juricknahme der 1. Armee Bülows rechte 
Flanke entblößte, ergab sich aus dem primären Entschluß eine allgemeine Rück. 
zugsbewegung, die gleichbedeutend wurde mit einem Abbruch der weit- 
gespannten Schlacht. 
Generaloberst v. Kluck lieferte am 9. September nur noch Rückzugs. 
gefechte, hielt aber Nanteuil, Etaviguy und Lizy so lange fest, bis er die Armee 
hierzu bereikgestellt hatte. Die Franzosen spürten die Erleichterung, ver- 
mochten sie aber weder zu deuten noch zu benugen. Am Abend trat General. 
oberst v. Kluck auf Befehl der obersten Heeresleitung den Rückzug 
auf die Aisne an. Er wählte ihn nach Gefallen und der Sachlage entsprechend 
in exzentrischer Richtung und führte seine Trophäen und Gefangenen mit sich. 
Als die französisch-englischen Sereitkräfte am Morgen des 10. September ihre 
Vereinigung vollzogen hatten und die Engländer nun frischer in Gang kamen, 
saben sie sich nur noch Nachhuten gegenüber, die den Rückzug auf Soissons 
um den Dreis einiger Geschütze und Versprengter deckten und dabei so 
drohende Gestalt annahmen, daß Freuch sogor noch den General Franchet 
d'Espérey um Unterstüchung ersuchte und die Marne niche zu überschreiten 
wagte, bis kein Feind mehr zu sehen war. 
Die Kämpfe in der Lücke von Rebais 
Die 2. deutsche Armee war am 6. September, als die Armee Kluck sich 
blioschnell zurechtschob und die Pranke hob, um das über sie geworfene Ne# 
zu zerreißen, an der Straße Williers—St. George—Esternay—Stêzanne 
mit der 5. Armee d'Espérey zusammengestoßen. Auf dem rechten Flügel 
Bülows nahm anfangs noch Klucks IX. und III. Korps an dem Kampfe 
teil, auf dem linken Flügel trat die Armee v. Hausen in diese Schlacht. 
bandlung ein. 
Die Armeen d’Espérey und Foch hatten, dem Befehl Joffres Folge 
leistend, den Kampf am 6. September früh morgens eröffnet. Die 5. Armec 
war von den Höhen der Brie gegen das große Straßendreieck bei Esternay 
vorgebrochen, wo der Grand Morin vom IX. Korps der Armee Kluck über- 
schritten worden war. Sie war gehalten, mit vorgenommenem rechten 
Flügel in der allgemeinen Richtung Montmirail anzugreifen. Links decktie 
Conncau ihre Flanke, rechts stügte Foch ihre Bewegung. Im Strahl der 
ersten Morgensonne dieses blucigen Sonnkags sließen ihre vier Korps, denen 
drei Reservedivisionen angegliedert waren, auf Klucks III. und IX. und 
Bülows X. Korps. Auf der Linie Beton—azoches—Montceau—Esternay 
entbranmten die ersten Kämpfe. Bei Beton—GBagoches deckte deutsche Ka- 
vallerie die verwundbare Flanke des III. Korps, die nach dem Abzug des 
auf Rebais zurückbefohlenen IV. Armcekorps einer Imfassung offen lag.
	        
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