Die Kämpfe bei Zamose—Komarow (weite Phase) 291
Tellermütze, die über den Rand des Schütengrabens lugte, sonsk war von
den Russen niches zu sehen. Durch schüttern Wald, über schwappenden
Moorboden und im tiefen Sand arbeiteten sich die Sturmgruppen vorwärts.
Flankenfeuer lichtete ihre Reihen, jede Moorkuhle, jeder Grabenwinkel
barg ein Maschinengewehr, aber Linie auf Linie wurde genommen und endlich
Zamose selbst im grimmen Nahlany#f gestürmt, Fahnen und Geschüe erobert,
der Feind nach Nordosten ins Freie geschlagen und in der Richtung auf
Komarow—Miaczyn verfolgt. Die linke Flügeldivision des II. Korps
schwenkte nach dem Sturm als Flankensicherung halblinks und warf die
Nussen an der Straße Zamoso—Krasnoskaw nach Norden, während links
von ihr das rechte Flügelkorps der Armee Dankl den Angriff an der Wieprz-
linie auf Fajslawice vortrug.
Auf dem rechten Flügel der Armee Auffenberg, im Befehlsbereiche des
Erzherzogs Josef Ferdinand, hatte der Kampf den Charakter eines Ringens
gegen steigende Ubermacht nicht verloren. Fortgesetzt brachten die Russen
Verstärkungen ins Treffen, um der Umfassung zu begegnen, die ihnen den
Sieg zu entreißen drohte. Trohdem ging der Angriff der Osterreicher aus
dem Flankenraum von Telatyn gegen Tyszowcze vorwärts. Er konnte von
außen her nicht mehr gehemmt werden, da die Ansammlung der russischen
Masse auf der Innenseite nicht mehr rückgängig zu machen war.
Da versuchte die russische Schlachtleitung ein letztes: Sie lenkte neue
Kräfte von Südosten aus dem Qaum Rowno in den Rücken des Erzberzogs,
der mit dem Gesicht nach Nordwesten kämpfte. Dazu waren die Russen in
der Lage, weil die Schlacht bei Lemberg, die die 3. Armee Brudermann
seit dem 27. August auskämpfte, zu Ungunsten der Osterreicher ausging.
Der Erzherzog hatte zur Abwehr dieses Worstoßes russischer Streitkräfte
in seinem Rücken nur noch Reiterei in der Hand und warf diese dem neuen
Feind in den Weg. Sie bezog an der Solokija eine Verteidigungsstellung und
bot dem von Mosty Wielkie heranrückenden Feind die Spitze. Zum Glück
für den Erzherzog entwickelte sich dieser Flankenstoß mit der Schwerfällig-
keit, die dem russischen Heer eigen ist.
Unterdessen entriß das XIV. Korps im Verein mit dem XVII. Korps
und der 41. Honveddivision dem Gegner in der Front Stellung um Stellung
und drang am 30. August bis Poturzyn—Laszczow vor. Da der linke
Flügel Auffenbergs nach der Erstürmung von Zamosc nach Osten vorrückte,
in der Mitte Tarnawatka, von drei Seiten umfaßt, dem Angriff erlegen war,
so zog sich die Schlacht am 31. August nun im Raume Komarow—DToszowcze
zusammen.
Drei russische Korps standen hier eng versammelt und erwehrten sich in
heftigen Gegenstößen des konzentrischen Drucks von Ost, Süd und West.
Von Wladimir Wolynski eilten die lezten verfügbaren Werstärkungen der
Russen herbei, um die Einschließung zu verhindern, während an der Solo-