Full text: Hindenburg, Erzberger, Kapp

hätte, dann wäre er direkt ein Oloympier!“, sagt giftig und 
doch auch neidisch einer der Großen der Demokratie in dem 
Saale. 
Man sieht den scharfen jungen Raubvogelkopf 
Helfferichs schon seit einer Reihe von Tagen an einem 
Seitentisch im Ausschuß. Still eräugt er da die wolligen 
Widder, die Cohn und die anderen der Herde. Noch schwebt 
er in unermeßlicher Höhe. Einzig und allein sein Gedächtnis 
packt die Vorgänge wie mit einer Kneifzange. Seinem Nach- 
bar, dem Staatssekretär a. D. Zimmermann, legt er, wenn 
der losbrausen will, wiederholt begütigend die Hand auf 
den Arm. 
Heute aber stößt er hernieder: in seinen Fängen blutet 
Sinzbeimer, der Herr Berichterstatter des Untersuchungs- 
gerichts. Vergebens breitet Warmuth, der schier übermensch-- 
lich parteilose, als Vorsitzender seine Flügel über die bona 
fides der roten und rötlichen Kollegen. Die üble Tendenz- 
mache Sinzheimers ist enthüllt. Er hat aus dem überreichen 
Aktenmaterial nicht erwähnt, was zugunsten der Männer 
des alten Systems nicht nur „spricht“, sondern von vorn- 
herein die Anklage gegen sie, als hätten sie den Frieden nicht 
gewollt oder verschleppt, vernichtet hätte. Erst Helfferich 
muß den Kaiserbriefiean Bethmann heute vorlesen, 
den der Ausschuß bisher nicht angezogen hatte. Hätte man 
diesen Brief Wilhelms II. vom 31. Oktober 1916 sofort der 
Offentlichkeit übergeben, so wären die Gesichter der Scheide- 
mannkorona schon am ersten Ausschußtage meilenlang ge- 
worden; so könnte kein knallrotes Wurstblatt heute noch von 
„Wilhelm dem Blutigen“ schreiben. 
Es war nach der glücklichen Durchführung unseres 
rumänischen Feldzuges. Die Hoffnung der Entente auf die 
Wendung durch das Eingreifen Rumäniens war zertrümmert, 
die Möglichkeit zu einem für alle Teile ehrenvollen Abbruch 
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