Zusammenhang vorgetragen hat, beweist, daß eine Friedens-
vermittlung Wilsons trotz aller unserer Bemühungen nicht zu
haben war, weil Wilson eben — unser Feind war; auf Ge-
deih und Verderb mit den Engländern versippt. Und nun,
wo es Eingelfragen zu beantworten gibt, steht Helfferich
auch seinen Mann. Während Deutschland im Spanisch-
Amerikanischen Kriege auf amerikanischen Einspruch hin den
Waffenverkauf an Spanien einstellte, tat Amerika alles, was
es konnte, um England gegen uns zu beliefern. Eine an-
scheinend uns gerecht werdende Note Lansings wäre, wie
selbst Bernstorff zugibt, nie vom Kongreß gebilligt worden.
Der „neutrale“ Wilson beschlagnahmte unsere Funken-
stationen, ließ aber die englischen Kabel ungeschoren. Und
der Vorsitzende des Senatsausschusses für auswärtige An-
gelegenheiten, Stone, habe festgestellt, daß Wilson in nicht
weniger als 20 Punkten die Neutralität zugunsten Englands
gebrochen habe. Die Verlesung dieser einzelnen Punkte durch
Helfferich macht tiefen Eindruck. Der Wissensdurst Schückings
ist auf einmal gestillt.
Am dümmsten, wie immer, hat wieder einmal Cohn ge-
fragt. Nämlich: ob dos deutsche Friedensangebot schon be-
kannt gewesen sei, als am 12. Dezember die „Lusitania“-
Auseinandersetzung erneut begonnen habe.
„Mein Gott, das war ja ein Jahr vorher!“ sagt
Helfferich. ·
Alles lacht.
Ja, man hat es wirklich schwer. Man kommt her, um
das „alte Soystem“ zur Strecke zu bringen, „Wilhelms Blut-
schuld“ zu erweisen, Ludendorff wach Scheidemanns Wort „Zu
fassen“. And nun soll man gar allerlei wissen. Ob der öster-
reichische Thronfolger nach der Eroberung Antwerpens er-
mordet ist oder vorher, wird man sich nächstens auch wohl
noch merken müssen.
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