Noske, der Rosenfeld und der Heine — wird die Parole aus-
gegeben: Die Reaktion marschiert! Wir stünden vor dem
Bürgerkrieg. Der Untersuchungsausschuß
solle gesprengt werden. Dos ist lauter Gewäsch,
nur dazu bestimmt, um über das Thema des Tages hinweg-
zutäuschen: daß wir gegen die Vordringlichkeit der Re-
volutionsjuden aufbegehren. Das ist alles. Im übrigen soll
der Untersuchungsausschuß nur so weitermachen. Er wird
zum Totengräber der Mehrheitsparteien.
Wir Deutschdenkenden aber haben nicht das geringste
Interesse daran, der Sozialdenlokratie und ihren bürgerlichen
Heloten die bequeme Wahlplattform zu bieten, wir hätten
in dem Augenblick den Ausschuß lahmgelegt, in dem „der
Bluthund Ludendorff“ über seine Schuld am und im Kriege
vernommen werden sollte. 6
Der deutschnationale Landgerichtsdirektor Warmuth
tritt von der Bühne ab, weil die Mitspieler nach seiner An-
sicht sich nicht korrekt benehmen; er ist dagegen gewesen,
seinen Namen weiter für die Sache herzugeben. Mit einer
Art heiseren Wutgebrülls — für ihr Organ kann freilich „die
Heulboje von Greifswald-Grimmen“ nichts — übernimmt
der demokratische Bergrat a. D. Gothein den Vorsitz,
blamiert sich in der ersten Minute, wird grob gegen
Helfferich, bellt Publikum und Presse an.
„Doch seines Bellens lauter Schall beweist nur, daß
wir reiten.“
Dieser Vorsitzende wird an seiner gänzlichen AUnfähigkeit
sehr bald scheitern. Vielleicht wäre es das Beste, wenn man
gleich der Firma Cohn und Sinzheimer die ganze Gerichts-
komödie übertrüge. Dann weiß alsbald jeder-
mann, woran wir sind. Wir bedürfen lediglich
dieser Aufklärung. Sie ist für die Revolution tödlich.
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