gleichen unheimlichen Ruhe, die er schon am Sonnabend
zeigte, es ablehnt, einem Manne wie Cohn überha#upt Rede
zu stehen.
Die Seligrichter, die wieder 4:2 abgestimmt haben,
also Demokraten und Sogialdemokvraten gegen Rechte und
Zentrum, sind sehr erregt. Man hatte doch ganzg „vornehm“,
cohne jeden Krach, verhandeln wollen, um zu zeigen, daß
man es auch ohne Warmuth könne! Man hatte doch Cohn
gebeten, er möge um Gotteswillen den Mund halten undb
Helfferich nicht mehr direkt fragen! Und Cohn hatte doch
im stillen Kämmerlein so gut wie zugesagt! Aber nun
kommt der Krach doch wieder. Cohn kann sich nicht halten,
Cohn fragt in der Nachmittagssitzung, nachdem bis dahin
alles gut und bürgerlich-wohlanständig verlaufen ist, den
Jeugen Helfferich direkt, wie es mit der Reiseinfuhr in
England während des Tauchbootkrieges gewesen sei.
Keine Muskel zuckt in Helfferichs Gesicht. Aber ebe
der Zeuge auch nur zwei Sekunden „ostentaliv“ schweigen
kann, legt der Vorsitzende Gothein seinerseits überströmend
los:
„Jawohl, Reis, gerade wollte ich selber danach
fragen, auch nach Büchsenfleisch, dittel
Dem Herrn Vorsitzenden wolle er diese Frage be-
antworten, sagt Helfferich mit Betonung. Es ist zum Ver-
zweifeln: dieser Mann gibt um keinen Millimeter nach; wo#
er seine Fänge eingehauen hat, da läßt er nicht los. Die
„Enqustekommission“ verschwindet und berät lange; man
wettet, daß sie sich nicht darüber einigen kann, ob grüne oder
blaue Polizei den Zeugen verhaften soll. Schließlich kommt
sie wieder und tut ihren Willen kund. Der Einsachheit
halber hat sie die Dummheit vom Sonnabend mit den
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