sitzende rügen mußz, als Erzberger erklärt, die Land-
erwerbungen im Osten — Friede von Brest-Litowsk — und
seine eigenen Briey-Longwy-Pläne seien mit jener Resolution
durchaus vereinbar. So hat damals, im Juli vor drei
Jahren, wohl niemand im In- und Auslande die Resolution
aufgefaßt. Jedenfalls der alte Thyssen nicht.
Sonst hätte er den Pappenstiel von 40 000 Mark, nicht einen
Pfennig mehr oder weniger, ruhig weiter bezahlt, ruhig weiter
seine Geschäfte durch Erzberger im Parlament und in den
Ministerien fördern lassen. Aber dem großen Industrie-
kapitän, der selber der Zentrumspartei „nahesteht“, lag gar
nichts daran, einen Ehrensold für einen Politiker auszu-
werfen, der inzwischen „mit der verräterischen Sippe vom
Hause Parma“, wie Helfferich es nennt, angebändelt und
damit das Deutsche Reich, das deutsche Volk, die deutsche
Arbeit auf den Weg zum Abgrunde geführt hatte. Umsonst
gab Thyssen nichts her; und er wollte Erzberger nicht länger
aufsitzen.
So weit sehen wir jetzt klar. Dieses vorläufige Ergebnis,
aus dem das Thema probandum „Verquickung von Politik
und Geschäft“ sich deutlich herausschält, verdanken wir der
klaren Gliederung des Fragenkomplexes durch den Land-
gerichtsdirektor Baumbach als Vorsitzenden und dem scharfen
Kurshalten Helfferichs auf der Verfolgung. Der Zeuge Erz-
berger hat zur Klärung nichts beigetragen. Er hat wohl
kein besonders lebhaftes Interesse daran.
Der Zeuge NRabes.
3 9 24. Januar.
„Aus juristischen Kreisen“, die Herrn Erzberger wohl
näher stehen als der Gegenpartei, läßt eine Berliner demo-
kratische Zeitung sich eine Verwahrung gegen die Stimmungs-
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