davonkommt. Direktor Rabes spricht sich daher, soweit er
zu Werturteilen kommt, sehr günstig über Erzberger aus; das
Ungünstige muß man ihm geradezu mit Zangen entreißen.
Er beschwört, daß Erzberger „freiwillig“, auf eigene Initiative
bin, aus der Stellung bei Thyssen geschieden sei. Er bekundet
aber in der weiteren Vernehmung, daß zuvor der alte
Thyssen an Erzberger einen Brief geschrieben habe, der so
gehalten war, daß auch er, Rabes, auf einen solchen Brief
hin sofort seine Stellung niedergelegt hätte; er bekundet
ferner, daß Erzbergers Verhalten in der Frage der Ausfuhr-
zölle 1918 als Racheakt gegenüber der Firma Thyssen
aufgefaßt wurde; und schließlich geht aus seiner und Fritz
Thyssens Aussagen klar hervor, daß Erzberger den mit
40 000 Mark dotierten Aufsichtsratsposten (Rabes selbst, der
Direktor bei Thyssen, bekam als Aufsichtsrat nur 20 000
Mark) nur zu dem Zwecke bekommen habe, um die Sicher-
stellung der Erzvorräte von Briey und Longwy für die Firma
zu betreiben.
Zu diesem Thema stellen Helfferich und sein Anwalt unter
Beweis, daß kein einziger der von Erzberger 1917 angeregten
Presseartikel den friedlichen „Erwerb“ der Gruben auch nur
angedeutet hat, sondern daß offensichtlich für Annexion
agitiert wurde. Das ist das, was die Thyssen-Leute ihre
wirtschaftlichen Interessen nennen; mit rein geschäftlichen
Dingen sei Erzberger nicht bebelligt worden, auch sei ihm
nichts in bezug auf seine sozialpolitische (von Thyssen ab-
weichende) Haltung abverlangt worden, kurz, sie sahen in
Erzberger lediglich den bezahlten Spezialisten zur politischen
Erledigang ihrer Erzinteressen. Darum hat er sich denn auch
redlich bemüht, nicht nur in der Presse, sondern auch in den
Amtern in Berlin, beim Gouverneur von Metz, beim Chef der
Zivilverwaltung im französischen Erzbecken, bei Pontius und
bei Pilatus, wenn auch gänzlich erfolglos, da man ihn eben
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