Full text: Hindenburg, Erzberger, Kapp

heftigen Dombrowski-Artikel gegen Helfferich zu tun habe, 
der im vorigen Sommer erschienen ist, gerade, als der Kampf 
Helfferich-Erzberger auf dem Höhepunkt stand. 
Herr Driesen sagt aus, das Material zu diesem Artikel 
sei von einem Herrn X zusammengestellt, von einem Herrn B 
eingesandt worden; er dürfe die Namen nicht nennen, aber 
er versichere, sie hätten mit Erzberger nichts zu tun. Herrn 
Dombrowski habe er die Sache mit der Bemerkung über- 
geben: „Erzberger weiß von nichts.“ Das nimmt 
den Gerichtshof baß wunder. LInd Helfferichs Rechtsbeistand 
kann sich die boshafte Frage nicht verkneifen, ob die Be- 
merkung nicht etwa gelautet hätte: „Erzberger — verstehen 
Sie — weiß von nichts.“ Einerlei: der Wortlaut der Be- 
merkung ist beschworen. Auch in der „Deutschen Allgemeinen 
Zeitung" hat schon damals halbamtlich gestanden, der 
Reichsfinanzminister Erzberger erkläre, er 
habe von nichts gewußt. Nun sagt aber der jugendliche 
Geheimrat Haemmer im Kreuzverhör aus, der von Herrn V 
überreichte Artikel des Herrn X, der schließlich an Redakteur 
Dombrowski gelangt sei, habe dem Minister Erzberger mit 
den übrigen Eingängen des Tages vorgelegen; nur sei 
er ohne jede Randbemerkung, ohne irgendeinen Vermerk, was 
damit geschehen solle, an ihn, Haemmer, zurückgelangt, und 
er habe auch kein Sterbenswörtchen mit dem Minister Erz- 
berger darüber gesprochen, und der Artikel sei ebenso wortlos 
an Driesen weitergegangen. AUnd von der in dem Regierungs- 
organ veröffentlichten Erklärung Erzbergers, daß Erzberger 
nichts wisse, habe Erzberger nichts gewußt 
Die hat ganz insgeheim und hinterrücks Herr Driesen 
verfaßt, denn er war, wie er sagt, als Pressechef „durchaus 
selbständig“, hat auch nachher seinem Herrn keinen Vortrag 
darüber gehalten, und Erzberger hat sich auch über die Notiz 
der „Deutschen Allgemeinen Zeitung“, daß er erkläre, von 
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