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Zolles und des Erträgnisses von der Münze abzugeben
habe. Schon 1175 erhielt München Stadtrechte. Heinrich
der Löwe geriet später mit dem Kaiser in Zwist und ver—
weigerte ihm Hilfeleistung. Deshalb nahm ihm Friedrich
seine Herzogtümer.
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V. Otto von Wittelsbach erhält Bayern.
Im Jahre 1180 am 16. September zu Altenburg in
Thüringen leistete der Pfalzgraf Otto I. von Wittelsbach
den Lehenseid als Herzog in Bayern. Von diesem Fürsten
stammt das Geschlecht, das in ununterbrochener Reihen=
folge in Bayern und in der Pfalz bis auf unsere Zeiten
herrscht und dem es anfangs dieses Jahrhunderts glückte,
mit der Erweiterung des Stamm-Landes durch angrenzende
fränkische und schwäbische Gebiete die Königswürde zu er-
langen. Man leitet Ottos Herkunft von dem tapferen
Luitpold dem Schyren ab, der gegen die Ungarn focht
und fiel. Im Laufe der Zeit hatten die Schyren ihre
Stammburg Scheyern den frommen Benediktinern über-
lassen, die noch jetzt dort eine blühende Abtei besitzen. Als
neue Stammburg hatte sich das Geschlecht die Burg
Wittelsbach bei Aichach erkoren; nach dieser wurden sie
nun auch benannt.
Ottos Belehnung durch den Kaiser Rotbart gründete
sich auf viele und wichtige Dienste. Vor allem war sie
die Belohnung einer mutigen That, durch die der kühne
Pfalzgraf schon 25 Jahre vorher vom Kaiser und seinem
Heere Schande abgewehrt hatte.
Im Jahre 1155 war der Kaiser Rotbart mit seinem Heere auf