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Tafel X.
GROSSHERZOGTUM MECKLENBURG-SCHWERIN.
Zum Grossherzogtum gehören ausser dem Hauptgebicte noch die Exklaven Ahrensberg, Rossow
und Netzeband-Schönberg.
DD“ Grosse Staalswappen zeigt einen einmal gespaltenen und
zweimal quergeteilten Schild mit aufgelegtem Herzschilde.
Im Herzschilde erscheint das Wappen der Grafschaft Schwerin:
von Rot über Gold geteilt.
Im Hauptschilde finden sich folgende Wappenbilder:
I) Herzogtum Mecklenburg: In Gold ein goldgekrönter,
silbern gehörnter, schwarzer Stierkopf mit abgerissenem Halsfell
und aufgerissenem Maule.
2) Herrschaft Rostock: In Blau ein goldener Greif.
3) Fürstentum Schwerin: Quergeteilt; oben in Blau ein
goldener Greif, unten ein silbern bordiertes, grünes Feld.
4) Fürstentum Ratzeburg: In Rot ein schwebendes, gold-
gekrüntes, silbernes Kreuz.
5) Herrschaft Stargard: In Rot ein silberner, mit Puff-
ärmel bekleideter, mit einem über den Unterarm geschlungener
Binde geschmückter Frauenarm, einen goldenen Diamantring
haltend.
6) Fürstentum Wenden(Herrschaft Werle): In Goldein schräg-
liegender, goldgekrönter, silberngehörnter, schwarzer Stierkopf.
Auf dem Hauptschilde ruht eine Königskrone und über
derselben erscheinen fünf Spangenhelme. In der Mitte ist der
Helm des Herzogtums Mecklenburg mit schwärz-goldener Decke
angebracht. Als Kleinod führt er fünf oben zugespizte Pfähle,
die sich vor einem Pfauenstoss aus der sogenannten » Wendischen
Krone« fächerartig erheben. Die Farben derselben sind: Schwarz-
Gold-Rot-Silber-Blau. Hinter die Pfähle ist ein Schildchen mit
dem Wappenbilde des ersten Feldes schräg gelegt.
Heraldisch rechts von dem Mittelheim erscheint der Helm
der Grafschaft Schwerin mit rot-goldener Decke. Aus der
Helmkrone erheben sich zwei von Gold über Rot quergeteilte
Büffelhörner.
Links folgt der Helm der Herrschaft Rostock mit blau-
goldener Decke. Das Kleinod besteht in einem aus der Helm-
krone sich erhebenden, rechts goldenen, links blauen Flug.
Der rechtsseitig aussenstehende, gekrönte Helm mit blau-
goldener Decke trägt das Kleinod des Fürstentums Schwerin,
einen wachsenden goldenen Greif.
Der linksseitige, gekrönte Helm mit rot-silberner Decke
führt das Kleinod des ZFüärsientums Ratzeburg, sieben rote Fähn-
chen an silbernen Lanzen.
Um den Hauptschild schlingt sich die Kette des Haus-
ordens der Wendischen Krone. (Gestiftet von den’ Souveränen
beider Grossherzogtümer am 12. Mai 1864.) Das Kleinod bildet
ein achtspitziges, goldbordiertes, weisses Kreuz mit goldenen
Kugelenden. Das Medaillon ist dunkelblau und zeigt die erzene,
wendische Krone. Ein goldbordierter roter Reif mit der goldenen
Devise »PER ASPERA AD ASTRA« (Durch Beschwerden hinauf
zu den Sternen) umschliesst das Medaillon. In den Kreuzwinkeln
erscheinen goldene Greife. Ueber dem Kreuze ist eine Königs-
krone angebracht, die durch die goldenen, ineinander ver-
schlungenen Initialen des einen Stifters Friedrich) F(ranz) in
Spiegelschrift mit dem Kreuze verbunden ist. Die Kette setzt
sich aus der von je zwei goldenen Greifen beseiteten, wendischen
Krone und den bereits angeführten Initialen F F II zusammen.
Die Krone ist grün emailliert und mit einern Smaragd geschmückt.
[Strelitz führt die Devise »AVITO VIRET HONORE« (Er grünt
in angestammter Ehre) und die Initialen F(riedrich) W(ilhelm).]
Der Schild wird rechts von einem schwarzen, silbern
gehörnten Stier, links von einem goldenen Greif gehalten, welche
Tiere auf dem weiss gefütterten, roten Devisenbande fussen. Die
Fig. 63. Persönliches Wappen Sr. K. H. des Grossherzogs von Mechlenburg-
Schwerin, Friedrich Franz Ill.
Devise, in goldenen Lettern angebracht, lautet: »Per aspera
ad astra«,
| Das Ganze erscheint unter einem königlich gekrönten
Purpurbaldachin, dessen Kuppel mit Laubornamenten überzogen ist.