Full text: König Albert von Sachsen. Ein Lebensbild.

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zu nennen und als dann der Zar zum Ausdrucke seines 
lebhaften Gefühles seinem sächsischen Gaste die Wahl 
eines ihm zu verleihenden Regimentes anheimstellte und das 
kundige Auge des Prinzen auf das Kaporsche Jägerregiment 
fiel, nicht auf ein anderes mit prunkenden Uniformen, da 
sprach Nikolaus es gern aus, daß man an dieser Wahl den 
kundigen Soldaten erkenne. 
Die Einzelheiten dieser für damalige Zeit unerhört 
großartigen Manöver bei dem Lager von Kraßnoje Selo 
dürfen hier übergangen werden; den Glanzpunkt bildete am 
31. Juli eine Übung des vereinigten Gardekorps in einer 
Stärke von nahezu 50 000 Mann, bei der, wie auch bei 
den vorhergehenden, der Kaiser selost befehligte. Während 
in den Übungen ein kleiner Stillstand eintrat, benutzte Prinz 
Albert diese Pause zu einer Reise nach Moskau, wo er am 
4. August anlangte und in dem alten Kaiserpalast des 
Kreml Wohnung nahm. Welche Gedanken mögen wohl in 
ihm aufgestiegen sein, als er, an der Straße nach Smolensk 
auf einer Anhöhe haltend, des Mannes gedachte, der von 
da aus auch zum ersten Male diese wunderbare Stadt über- 
schaute und der so verhängnisvoll eingegriffen hatte in die 
Schicksale des sächsischen Vaterlandes! 
Am 7. August kehrte Prinz Albert nach Peterhof zurück, 
von wo er dem Kaiser nach Gatschina und Kraßnoje Selo 
folgte. Am 24. August fand die letzte der militärischen 
Schaustellungen statt und am 27. verabschiedete sich der 
Prinz von seinem erlauchten Gastgeber, um gemeinsam mit 
dem Großfürsten-Thronfolger auf demselben Wege zurück- 
zukehren, auf dem man gekommen war, zur See über 
Stettin. Ein unerwarteter Reisegenosse kam unterwegs: der 
Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen, dessen Schiff eine 
Havarie erlitten hatte, mußte bei seinem sächsischen Vetter 
Unterkunft suchen. Vom 26. August ist dann die Ver- 
leihung des vorerwähnten Kaporschen Jägerregiments datiert, 
das 1803 errichtet worden war und mehrfach wegen seiner 
Tapferkeit Auszeichnung erfahren hatte. Es ist im Besitze des 
Prinzen, Kronprinzen und Königs Albert geblieben und 
trägt seit 1873 den Namen „4. Kaporsches Regiment Seiner 
Majestät des Königs von Sachsen.“ — An die russischen
	        
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