Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 1. Abteilung. Von den Anfängen bis zum Tode Friedrichs des Strengen (1381). (1)

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Anstrengungen des neuen Papstes Innocenz IV. — Gregor IX. war 
1241 gestorben —, das Verlöbnis zwischen Albrecht und Margarethe 
zu lösen, erfolglos blieben. Diesem Festhalten am Kaiser verdankte 
Albrecht eine wertvolle Vergrößerung seines Gebietes. Friedrich II. 
hatte seiner Tochter eine Mitgift von 10 000 Mark Silbers mitzugeben 
versprochen; da er aber des baren Geldes selbst sehr benötigte zur 
Fortführung des Kampfes in Italien, so überließ er dem Markgrafen 
unterpfändlich, wohl im Jahre 1245, das sogenannte Pleißnerland, 
ein aus dem früheren Pleißengau und der Herrschaft der Herren von 
Abensberg gebildetes unmittelbar dem Kaiser unterthanes Reichsland, 
das der Kaiser durch seine Vögte verwalten ließ. Die oft als Vögte 
erscheinenden, dem Lande entstammten Herren, die Burggrafen von 
Altenburg und Leisnig, die Herren von Colditz und Crimmitschau, 
suchten natürlich ihre Stellung unabhängiger zu machen. Dem wurde 
durch Heinrichs Besitzergreifung ein Riegel vorgeschoben. Freilich löste 
Kaiser Rudolf von Habsburg 1291 das Unterpfand wieder ein, worauf 
es unter dessen Nachfolgern an die Krone Böhmen kam, bei der es 
bis 1311 verblieb, dann wurden diese Lande Friedrich dem Gebissenen, 
wie er der Sage nach heißt, von König Johann von Böhmen, dem 
Luxemburger, für 2000 Mark Silber eingeräumt, und wenn es auch 
nur auf zehn Jahre geschah, so verblieben sie doch von nun an beie 
den Wettinern. 
Im Jahre 1243 starb Heinrichs Gemahlin, die österreichische 
Konstanze, nachdem sie den Gatten im Jahre vorher mit einem zweiten 
Sohne beschenkt hatte, der Dietrich genannt wurde. Damals lebte 
noch ihr Bruder, Friedrich der Streitbare von Österreich, der die 
Politik des Schwagers nicht teilte, sondern feindlich zu Friedrich II. 
stand, bis er sich 1245 auf einem Hoftage zu Verona doch mit dem 
Kaiser aussöhnte. Gerade in diesem Jahre unternahm Papst Inno- 
cenz IV. das Unerhörte, den Kaiser auf einer nach Lyon berufenen Kirchen- 
versammlung unter dem Widerspruche des englischen und französischen 
Königs abzusetzen. Gleichzeitig forderte er durch die Erzbischöfe von 
Mainz und Köln, die in landesverräterischer Weise an jenem Konzile 
teilgenommen hatten, die deutschen Fürsten auf, eine Neuwahl zu 
treffen. Infolgedessen wählte eine Minderheit deutscher Fürsten am 
22. Mai 1246 den Landgrafen Heinrich Raspe von Thüringen zum
	        
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