Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 1. Abteilung. Von den Anfängen bis zum Tode Friedrichs des Strengen (1381). (1)

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den Nürnberger Vertrag aufzuwiegen. Er bot dem Vater mehr, als 
dieser vom Könige zu erwarten hatte. Allein Sangerhausen, Eckards- 
berge und die Neuenburg sollte er von den Askaniern für 13000 Mark 
auslösen, für 1000 Mark die goldenen und silbernen Pfänder frei- 
machen, die bei den Erfurter Juden standen u. a m. Das war der 
Inhalt des merkwürdigen, am 28. September 1293 zu Triptis ab- 
geschlossenen Vertrags, der in der Urkunde selbst als ein Kauf be- 
zeichnet wird. Als Gegenleistung sagte ihm der Vater nochmals die 
bedingungslose Nachfolge in Thüringen zu, versprach, wie schon früher 
zu Eisenach, keine seiner Burgen oder sonstigen Besitzungen zu ver- 
pfänden oder sonst zu veräußern, und nahm endlich Diezmann zum 
Mitregenten an. Die Zustimmung Friedrichs zu diesem Vertrage sollte 
erst nachträglich eingeholt werden. 
Es war klar, daß Diezmann, nur um der augepblicklichen Gefahr 
zu begegnen, Bedingungen auf sich genommen hatte, denen er nicht 
gewachsen war. Gerade jetzt aber begannen Adolf die Schwingen 
zu wachsen. Im August wurde das Bündnis mit Englands König 
Eduard zum Abschluß gebracht, das Adolf zur Stellung eines Heeres 
gegen den König Philipp IV. von Frankreich gegen eine Subsidie von 
10000 Pfund Sterling verpflichtete und wenige Tage später, am 
1. September, sand die Verheiratung der Tochter des Königs, Mechthild, 
mit dem jungen Kurfürsten Rudolf von der Pfalz statt, die ihm einen 
wertvollen Bundesgenossen erwarb. Auch sonst befand er sich zu den 
maßgebenden Reichsfürsten, dem Mainzer, dem Böhmen, den Askaniern 
in gutem Einvernehmen. Freilich stand der übernommene Krieg gegen 
Philipp bevor, den er am 31. August erklärt hatte; aber viel ist aus 
diesem Unternehmen nicht geworden, namentlich da sich Bonifaz VIII. 
ins Mittel schlug. Adolf nahm mit den ihm von England gewordenen 
Geldern Söldner in Dienst und erschien mit ihnen im September 1295 
in Thüringen, um dem Nürnberger Vertrage Nachdruck zu verleihen 
und den von Triptis zu beseitigen. Von Nürnberg aus zog er ins 
Land, ging über Erfurt auf Mühlhausen und von da nach dem Oster- 
lande. Allenthalben bezeichneten seinen Weg grobe Ausschreitungen 
seiner zügellosen Soldateska, so daß sich vielfach das Landvolk erhob 
und die fremden Unholde totschlug. Auch der König schritt ein. Als 
Leute seines Heeres die Kirche des heil. Andreas in Vippach gewalt-
	        
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