Schwertleite.
Dem einen Jüngling wird vom Fürsten selbst das Schwert umgegürtet, einem
anderen wird die Brünne übergezogen; dieser hat bereits die Sporen an den Füßen,
während sie jenem erst von dienstbaren Edelknaben angelegt werden. Ein dritter
Edelknabe hält Schild und Speer (mit daran befindlichem Fähnchen) bereit.
Abbildung nach der Miniatur im Codex des Mattheus Paris. 13. Jahrhundert.
Springen, Reiten, Schwimmen, denen der Zuchtmeister vorstand,
auch im Schießen mit der Armbrust, im Führen der Lanze und im Fechten
unterrichtet. Der geistigen Ausbildung widmete sich irgend ein wissen-
der Mann, sei es der Geistliche oder ein fahrender Sänger, der
auf der Burg einkehrte. — Mit dem vierzehnten Jahre wurde das
Kind zum „Knappen“ befördert. Dieser hatte für die Reinhaltung
und sonstige Instandhaltung der Waffen, für die Pferde zu sorgen,
den Herrn auf die Jagd, zum Turniere und in die Schlacht zu
begleiten. Auf dem Marsche trug er des Herren Lanze und führte
dessen Streitroß am Zügel. In der Schlacht blieben die Knappen in
der unmittelbaren Nähe der ritterlichen Schlachtreihe; ihre Wehr
bestand dann in einer leichten Blechhaube, einem Schilde und einem
Schwerte; auch sie waren beritten, wenn auch auf weniger guten
Pferden. Mit dem 21. Lebensjahre war die Knappenzeit abgelaufen
und es erfolgte die Schwertleite, d. h. die Umgürtung mit dem Schwerte
und die Begabung mit dem Schilde. Denn der Schild war das
eigentliche Symbol des Rittertums und daher die Bezeichnung des