that das Seinige nach der Schlacht, um die Nachricht von dem Siege
Ottos in den östlichen Provinzen zu verbreiten. Er brachte es dazu,
in allen Städten, die zu Heinrich hielten, die Hüter zur Übergabe zu
bringen. Nur Burgscheidungen und Merseburg blieben Heinrich treu.
Der Birthener Sieg aber nützte Otto wenig, denn der westfränkische
König drang ins Reich und ließ sich von den lothringischen Herren
zu Verdun huldigen, die Dänen rückten in die Mark Schleswig, die
Slaven im Osten machten namentlich Gero zu schaffen und nun brach
auch Eberhard los, der sich bislang zweideutig verhalten hatte. Alle
diese Sorgen brachen auf den König im Laufe des Jahres 939 ein.
Und überdies erschien von Westen her plötzlich Heinrich mit einer
geringen Zahl Anhänger in Thüringen und setzte sich in Merseburg
fest, wo der König ihn alsbald belagerte. Aber seine Macht reichte
nicht aus, um des Bruders und der Stadt Herr zu werden. Nach
zweimonatlicher Belagerung mußte er Heinrich freien Abzug gewähren,
der nun wieder nach Lothringen zu Giselbert ging und dort noch
einmal, aber wieder vergeblich, in Chevremont bei Lüttich belagert
wurde. Als dann König Otto nach dem südwestlichen Franken gegen
Eberhord zog, erfuhr er, daß dieser in gleicher Richtung abmarschiert
sei, und so richtete der König seinen Marsch nach dem Oberrhein, wo#
er in der Gegend von Breisach Stellung nahm. Er vernahm da, daß
mittlerweile Eberhard seine Vereinigung mit Giselbert vollzogen habe
und beide zur Verwüstung der ostrheinischen zum Sachsenlande ge-
hörigen Gegenden über den Fluß gegangen seien. Diese Nachricht
wirkte höchst merkwürdig auf den nichtsächsischen Anhang des Königs.
Sie glaubten nun nicht mehr an den Sieg des Königs und die Fort-
dauner der sächsischen Herrschaft und verließen, namentlich die Bischöfe,
das Lager. Otto schickte den Erzbischof von Mainz an Eberhard, um
diesen durch Sonderverhandlungen zu gewinnen; der vereinbarte aber
so erniedrigende Bedingungen, daß der König sie empört zurückwies, ob-
wohl seine Lage verzweifelt war. Jedoch die Vorsehung meinte es
besser mit ihm, als er und andere hofften. Bei Andernach, unterhalb
Koblenz, waren Herzog Hermann von Schwaben und die Grafen Udo
und Konrad mit dem Beinamen Kurzpold, die beide Vettern Eberhards
und unter sich von der Väter Seite her Vettern waren, sich aber mit
Eberhard tödlich verfeindet hatten, auf Eberhard und Giselbert unver-