Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 2. Abteilung. Von der Landesteilung von 1382 bis zum Übergange der Kurwürde an die Albertiner (1547). (2)

eine Gesandtschaft ab, die mit jenem zu Amorbach im Odenwald ver- 
handelte und unter mancherlei Entschuldigungen für alles, was bisher 
vorgefallen sei an Irrungen zwischen „Mutter und Tochter“, die Ober- 
gewalt des Erzstiftes über Erfurt bereitwillig anerkannte. Auch mit 
Kurfürst Ernst verständigte sich die Stadt zu Weimar und übertrug 
am 3. Februar 1483 ihm und seinen Nachkommen Schutz und Schirm 
der Stadt gegen ein jährlich zu Lichtmeß von letzterer zu entrichtendes 
Schutzgeld von 1500 Gulden. Mit dem Erzbischof ward abgemacht, 
daß die Stadt ihre alten Gerechtsame, Freiheiten und Gerichte behalten 
dürfe, ja sogar die Feste auf dem Cyriaksberg; aber sie hatte für 
deren Erbauung eine Strafsumme von 40 000 Gulden zu zahlen. Die 
schon vielfach umstrittene Grasschaft an der schmalen Gera wurde für 
10 800 Gulden wieder eingelöst. 
Unter dieser Zeit, in der durch solche wichtige innere Angelegen- 
heiten die Ausmerksamkeit der wettinischen Fürsten in Anspruch ge- 
nommen war, wurde das Reich und sein unfähiges Oberhaupt von 
neuen äußeren Gefahren heimgesucht, die auch auf jene ihre Rück- 
wirkung äußern mußten. Zwar hatte am 8. August 1477 Maria 
von Burgund, die Ludwig allzu gern zu einer Ehe mit dem dem Knaben- 
alter kaum entwachsenen Dauphin Karl gezwungen hätte, mit ihrem 
Maximilian zu Gent Hochzeit gemacht; aber nun galt es für diesen, das 
kostbare Erbe Karls des Kühnen in einem mehrjährigen und wechsel- 
vollen Kriege zu verteidigen, ohne die Abreißung wesentlicher Stücke 
hindern zu können; erst im Dezember 1482 kam zu Arras ein Frie- 
den zum Abschluß, der für Maximilian nicht günstig war; zu diesem 
wurde er namentlich auch dadurch genötigt, daß nach dem plötzlichen 
Tode Marias im Frühjahr 1482 die Stände von Brabant und 
Flandern ungestüm auf Beendigung des Krieges mit Frankreich drangen. 
Während also hier die Kräfte des Hauses Habsburg völlig in Anspruch 
genommen waren, kam es zu immer neuen Verwickelungen mit Matthias 
von Ungarn, und trat wegen seiner Lehnsbeziehungen zu Böhmen natur- 
gemäß Albrechts Persönlichkeit wieder mehr in den Vordergrund, nament- 
lich da er schon früher in diefen Dingen Erfahrung und Personenkenntnis 
gesammelt hatte. Friedrichs III. Unzuverlässigkeit und Unklugheit gab 
Matthias 1477 Veranlassung, um so ungehinderter in jenes Land ein- 
zufallen, als er zunächst noch gegen Böhmen und Polen durch einen 
Sturmhoefel, Geschichte der süchsischen Kande.
	        
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