Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 1. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1500 bis 1815. (3)

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Da der Besitz dieser Länder während der Zeit der salischen und 
staufischen Kaiser zwar immer wieder, aber nur teilweise und 
vorübergehend, in den Händen der Wettiner sich findet, sonst 
aber kaleidoskopartig wechselt, ohne daß bleibende Verhältnisse 
sich ergeben, so dürfen wir uns bei den früher gegebenen Mit— 
teilungen bescheiden. Wir knüpfen erst wieder an an den Kampf, 
der zwischen Friedrich dem Freidigen und dem Askanier Wal- 
demar dem Großen von Brandenburg entbrannte, währenddessen 
Friedrich bei Großenhain 1312 gefangen wurde. Im Vertrag 
von Tangermünde (s. B. I. 375) drang ihm der Sieger am 
13. April 1312 die Niederlausitz und die Herrschaft Landsberg 
ab; die Oberlausitz war schon 70 Jahre vorher durch verwandt- 
schaftliche Beziehungen zu Böhmen an Brandenburg gekommen. 
Das askanische Haus erlosch in Brandenburg 1320. Ludwig 
der Bayer trennte nun die eigentliche lausitzische Mark wieder 
von den oberlausitzischen Gauen und gab sie seinem Sohne Ludwig, 
dem nunmehrigen Markgrafen von Brandenburg. Die Stände des 
Landes Budissin aber schlossen sich freiwillig an den Böhmen- 
könig Johann von Luxemburg an; diesem trat 1329 Herzog Hein- 
rich von Jauer Görlitz und seinem Nachfolger Karl IV. 1347 
Lauban ab. Jenem freiwilligen Übertritte zu Böhmen aber ver- 
dankten die Stände der oberen Lausitz den größten Teil ihrer 
Freiheiten. Kaiser Karl IV. inkorporierte dann 1355 die Mark 
Budissin und die Mark Görlitz dem Königreiche Böhmen und 
ließ 1370 die lausitzische Mark folgen, die er 1364 aus der Ver- 
pfändung an Friedrich den Strengen von Meißen durch die 
bayrischen Markgrafen von Brandenburg, Ludwig den Römer 
und Otto den Faulen, mit deren Zustimmung gelöst hatte. Von 
da an verblieben beide Lausitzen bei den Luxemburgern. 
Die Namen Ober- und Niederlausitz erscheinen urkundlich 
zuerst um 1350. Der vorher übliche Name, der auch weiterhin 
angewandt wurde, war der des Landes der Scchsstädte. Im 
Jahre 1337 traten nämlich die Städte Budissin (Bautzen), Görlit, 
Zittau, Lauban, Löbau und Kamenz zu einer nachmals oft (1860, 
1459, 1470, 1490) erneuten Verbindung zusammen. Die Ent- 
wickelung dieser Städte beruhte vornehmlich auf der am Ende
	        
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