Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 1. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1500 bis 1815. (3)

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eine Krempelmaschine, die von dem Chemnitzer Leineweber Christ. 
Wilh. Forckel wesentlich verbessert wurde. Noch konnten aber nit 
der Freyschen Spinnmaschine nur gröbere Garne, nicht die feineren 
hergestellt werden, deren man in Chemnitz zur Bereitung der 
feineren Musseline bedurfte. Verbesserungsversuche wurden von 
dem Wirkmeister Irmscher in Chemnitz vorgenommen, die Landes- 
Kommerzdeputation nahm sich ebenfalls der Sache an und schickte 
1790 den Chevalier Landriani, einen gründlichen Kenner der eng- 
lischen Manufakturverhältnisse, nach Chemnitz, um dort Verbesse- 
rungsvorschläge zu machen, die auch von Forckel und Irmscher 
ausgeführt wurden. Weitere Verbesserungen wurden in Gemein= 
schaft mit Forckel von Baumgärtel, einem der bedeutendsten Baum- 
wollenhändler des Vogtlandes, den man gewöhnlich den „Fürsten 
von Plauen“ nannte, an den Spinnmaschinen vorgenommen, nach- 
dem es ihm 1790 gelegentlich einer Reise nach England gelungen 
war, dort trotz der Vorsicht der Spinner und Fabrikanten doch 
einige Einblicke zu gewinnen. Aber infolge der noch immer 
mangelhaften Konstruktion konnte man mit den englischen Erzeug- 
nissen nicht recht konkurrieren. Da gelang es endlich Karl Fried- 
rrich Bernhard, der in Manchester eine Spinnerei und in Leipzig 
ine Garnhandlung in Gemeinschaft mit seinem Bruder betrieben 
hatte, von England Zeichnungen mit nach Sachsen zu bringen, 
die zu erlangen bisher unmöglich gewesen war; er ließ danach 
sog. Mule-Maschinen bauen, die von dem Engländer William 
(Strutt erfunden waren und nur noch Kinder zum Anknüpfen er- 
forderten, alle sonstigen Arbeiten dagegen selbst besorgten. Bern- 
hard ließ nun, nachdem er 1798 ein kurfürstliches Privllegium 
für seine Tätigkeit erworben hatte, in Harthau, südlich von Chemnitz 
am der Würschnitz, eine Fabrik errichten, ferner einen englischen 
(Maschinenbauer mit Namen Watson zur Aufstellung seiner Ma- 
schinen tund zur Inbetriebsetzung den Spinnmeister Evan Evaus 
aus England kommen. — Fast gleichzeitig mit Bernhard, nämiich 
1799) erhielt der Kaufmann Joh. Phil. Konrad Wöhler zu Cheumitz 
ebenfalls auf die Dauer von zehn Jahren ein Privilegium für 
di vom ihm mit Hilfe des Engländers William Whitfield auf 
dem. Schloßberge zu Chemnitz errichtete Maschinenspinnerei, in
	        
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