Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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pagnien vom zweiten, vier Schwadronen Gardereiter, zwei 
Batterien und eine Abteilung Pioniere und Sappeurs, hielt der 
König am 22. und 23. März auf den Exerzierplätzen von Dresden 
und Leipzig Heerschau ab und erließ dabei einen Tagesbefehl, 
dessen Schlußsatz lautete: „Prinz Albert, mein geliebter Neffe, 
wird euch begleiten; er ist bereit, Gefahren und Anstrengungen 
mit euch zu teilen. Ich empfehle ihn eurer Kameradschaft.“ 
Der Prinz, der dem Stabe des genannten Generals zugeteilt 
wurde, stand damals einen Monat vor Vollendung seines 21. 
Lebensjahres. Als er am 23. April 1828 zu Dresden seinem 
Vater, dem Prinzen Johann von dessen Gemahlin Amalia Augusta, 
einer Tochter des Königs Maximilian von Bayern geboren wurde, 
wurde diese Geburt von den sächsischen Patrioten mit besonders 
großer Freude begrüßt. Denn König Friedrich August der Ge- 
rechte war im Vorjahre kinderlos gestorben, der nunmehrige König 
Anton, 72 Jahre alt, hatte seine sämtlichen Kinder überlebt, 
Prinz Max, der letzte 1759 geborene Bruder der beiden vor- 
genannten Herrscher, hatte nur noch zwei Söhne am Leben, den 
Prinzen, nachmaligen König Friedrich August, dessen beide Ehen 
kinderlos waren und geblieben sind, und den Prinzen Johann, 
dem erst nach vierjähriger Ehe im Januar 1827 eine Tochter 
geboren worden war. Unter solchen Umständen lag die Gefahr 
eines Erlöschens des albertinischen Hauses gar nicht so fern, und 
darum war die Freude um so größer, als am Spätabend des 
genannten Tages, eine halbe Stunde vor Mitternacht, dreimal 
sechzig Kanonenschüsse den Dresdenern die Geburt eines Prinzen 
anzeigten; ein Kreis patriotisch gesinnter Freunde, die in dem 
sog. italienischen Dörfchen an der Augustusbrücke vereinigt waren, 
liefen unter Anführung des Hofrats Bräuer mit Flaschen an die 
Brücke und luden jeden Vorübergehenden ein, auf das Wohl des 
Neugeborenen einen tüchtigen Schluck Champagner zu trinken. 
Der Prinz erhielt in der am 24. April vorgenommenen Taufe 
die Namen Friedrich August Albert. Es blieb nicht der ein- 
zige Sohn; abgesehen von den Töchtern, die noch geboren wurden, 
kam am 5. April 1831 Prinz Ernst zur Welt, dessen am 12. Mai 
1847 nach kurzem, aber schwerem Leiden erfolgter Tod Eltern
	        
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