Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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erzählt Beust zwei charakteristische Züge aus dem Verhalten des 
Königs Johann. Wie schon erwähnt, wurde der Abmarsch der 
sächsischen Truppen und damit auch der Weggang des Königs 
infolge des langsameren Vorrückens der Preußen etwas verzögert, 
so daß der König nach dem Stadtschlosse zurückkehrte. Dort fand 
ihn Beust „nicht etwa, wie es bei der in solchen Augenblicken 
gewöhnlichen Gemütsstimmung erklärlich gewesen wäre, seinen 
Gedanken überlassen, sondern ein großes Akten-Faszikel in 
der Hand, in welchem er mit derselben Aufmerksamkeit und Be- 
haglichkeit las, als dies acht Tage früher geschehen wäre“. Daran 
schließt sich die zweite Erzählung, daß der König Beust in der 
frühen Morgenstunde des folgenden Tages von Giesenstein, wo# 
Beust die Nacht zubrachte, habe holen lassen, um ihm folgende 
Eröffnung zu machen: „Ich habe wenig geschlafen und noch 
alles durchdacht. Ich hoffe, der Sieg wird auf unserer Seite 
sein, und dann könnte vielleicht daran gedacht werden, daß wir 
unser altes Land wieder erhalten. Das aber ist nicht mein 
Wille. Es hieße alte Feindschaften verewigen und selbst schlechte, 
weil abgeneigte Untertanen erwerben.“ Daran knüpft nun Beust 
eine hinwiederum für ihn in doppelter Richtung charakteristische 
Antwort und Bemerkung. Seine Antwort war, daß ihn dieser 
Gegenstand bislang in keinerlei Weise beschäftigt habe, daß aber 
im Falle die Umstände dazu führen würden, er sich vorbehalten 
müsse, die Frage auch nach anderen Gesichtspunkten zu beleuchten. 
Die hinzugefügte Bemerkung aber lautet: „Was ich mir im 
stillen dachte, war, daß es nicht so bald nötig sein werde, deshalb 
früh aufzustehn!“ 
Der König brachte die Nacht vom 17. zum 18. Juni in 
Hellendorf südlich von Gottleuba zu. Dort schloß er sich den 
von Pirna-Berggießhübel anmarschierenden Truppen an. Gegen 
8 Uhr morgens erreichte man die nahe Grenze. Über diesen 
Moment berichtet ein Augenzeuge: „Ergreifend und für alle, 
die dabei gegenwärtig gewesen, unvergeßlich bleibt der Moment, 
wo Seine Moajestät nach einem kurzen feierlichen Halt, an der 
Spitze seiner Truppen den vaterländischen Boden mit den Worten 
verließ: „Nun denn, meine Herren, mit Gott!“ An seiner Seite
	        
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