Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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schöna vorüber, nach Freiberg, wo sich die Straße theilte. Die obere 
Straße ging über den Silberhammer, Naundorf, Herzogswalde, 
Kesselsdorf nach Dresden; die kleine Straß führte über Hilbers- 
dorf, Bobritzsch, Klingenberg, Höckendorf, Kleinölsa, Wilmsdorf, 
Rippchen, Röcknitz nach Dresden. Die Linie Rächnitz-Dresden 
führte gerade nach dem Altmarkte der Stadt, ist aber schon bei An- 
lage der Befestigungen von Dresden unter Kurfürst Moritz verbaut 
worden. . 
Im Süden des Erzgebirges lag im Mittelalter der Straßen- 
zug durch Böhmen zum größten Theile weit ab vom Gebirge. Der- 
selbe ging von Eger über Falkenau und Horn nach Carlsbad, wie 
jetzt, aber von da über Engelhaus, Buchau, Schnoden, Podersam, 
Saatz, Briüx, Teplitz nach Außig. Die Straße längs des Gebirgs- 
fußes, von Schlackenwerth über Klösterle, Kommotau, Görkau, Brüx, 
Teplitz ist neueren Ursprunges, und zum großen Theil erst in diesem 
Jahrhundert erbaut. 
Auf die alte Reichsstraße Zwickau — Chemnitz — Freiberg — 
Dresden stießen mehrere alte Straßenzüge von Norden, aus dem 
Niederlande, herkommend und sich nach Süden, über das Gebirge 
hin, fortsetzend und dasselbe überschreitend. 
Fürs Erste die große Straße von Leipzig über Borna und 
Altenburg nach Zwickau. Dieselbe setzte sich in zwei Aesten fort. 
Der erste über Wilkau, Kulitzsch, Kirchberg, Lichtenau, Hundshübel, 
Eibenstock, Wildenthal, Hirschenstand, Neudeck nach Carlsbad; der 
andere über Haßlau, nördlich von Griesbach vorbei, über Lindenau, 
Zschorlau, Bockau, Conradswiese nach Schwarzenberg. Hier gabelte 
sich derselbe wiederum in zwei Linien. Die eine führte über Berms- 
grün, Crandorf, Breitenbrunn, Rabenberghaus, Hammer, Wittigsthal, 
über den Ziegenrück, Platten, Bäringen, über den Bäringer Berg 
nach Edersgrün und nach Carlsbad. Die andere Linie ging über 
den Berg nach Grünstädtel, Raschau, Oberscheibe, Crottendorf, Cran- 
zahl, Kuhberg, den Blechhammer, Weißen Hirsch, Pleil, Preßnitz, 
Reischdorf, Pölma, Laucha, Wernsdorf nach Kaaden. Dieser Straßen- 
zug heißt heute noch zwischen Oberscheibe und Pleil „die böhmische 
Straße“. 
Von der großen Straße Leipzig-Zwickau zweigte in Borna die 
Straße Penig-Chemnitz ab. Dieselbe wird schon 1295 erwähnt, als 
König Adolf die Mark Meißen zu gewinnen trachtete und auf der 
großen Heerstraße von Leipzig auf Chemnitz gog. 
Von Chennitz führte eine alte Straße nach dem westlichen Erz- 
gebirge. Diese zweigte sich von der Reichsstraße in Kappel als 
Fürstenweg ab und ging oberhalb Stelzendorf, durch Ober-
	        
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