das Erzgebirge zum Gebiete von dichterischen Darstellungen, Erzählungen
und Beschreibungen zu machen. Es seien genannt:
Die romantischen Sagen des Erzgebirges. Wahrheit
und Dichtung. Von Dr. E. V. Dietrich und A. Textor. 2 Bdchn.
Annaberg. Freyer. 1822 u. 1824. ·
Erzgebirgische Dorfgeschichten, sowie Geschichten aus dem
Sachsen= und Böhmerlande, von Elfried von Taura (Peters), welche
sich ihrer Zeit großer Beliebtheit erfreuten; ferner
Erzgebirgische Dorfgeschichten von A. Wildenhahn; endlich
Glückauf! Jahrbuch für das Erzgebirge und seine Freunde;
von Hugo Rösch. 2 Bde. 1884 und 1886; eine Sammlung
lokalgeschichtlicher und litterarhistorischer Studien und Erzählungen.
Der 1878 gegründete Erzgebirgsverein mit seinen zahl-
reichen Zweigvereinen hat sich das Ziel gesetzt, auf die Schönheiten.
des Gebirges aufmerksam zu machen, den Besuch desselben zu fördern,
und neue Erwerbszweige zu eröffnen. Aber er widmet auch seine
Bestrebungen der Geschichte des Landes, der Entwickelung der Sprache, den
verschiedenen Sagen, sowie dem tieferen Sinne der Sitten und Gebräuche.
Glückauf! Zeitschrift des sächsischen Erzgebirgsvereins
dient nicht blos den Vereinszwecken, sondern bringt auch Aufsätze über
Geschichte, Topographie, Alterthümer, Personen, Industrieen, Sprache,
Sagen, Sitten und Gebräuche im Gebirge.
Die „Bilder aus dem sächsischen Berglande“ von
Heinrich Gebauer (siebenter Band des von G. A. von Klöden und
Richard Oberländer herausgegebenen „Unser deutsches Land und Volk“)
Leipzig, Spamer, 1883, geben eine Zusammenstellung des Vorhandenen
über Gebirge, Mlanzen- und Thierwelt, Klima, Verkehr, Bevölkerung
und deren Erwerbsquellen, Bergbau, Industrie u. s. w.
Ein besonderes, in der neueren Zeit vielfach, und mit Erfolg
gepflegtes Gebiet bildet die Dialekt-Litteratur. Alte, vor-
handene Geschichten und Gedichte in der Mundart des Volkes zu
erhalten, neue, ansprechende daran zu fügen, und auf diese Weise die
Liebe zur Heimath, ihren Sitten und Gebräuchen zu kräftigen, ist
ihre Aufgabe; nicht ohne Erfolg ihr Wirken.
Alte und neue Gedichte und Geschichten in erz-
gebirgischer Mundart. Annaberg. Graser. (8 Hefte).
Dieselben schildern den Erzgebirger wie er war und wie er noch
ist. Den Gedichten des Anfang dieses Jahrhunderts in Annaberg
lebenden Kürschnermeisters J. G. Grund schließen sich die Lieder des
Breitenbrunner Pfarrers Wild, des Johanngeorgenstädter Schul-
direktors Röder an, des hervorragenden Pflegers der heimischen
Dichtung in erzgebirgischer Mundart. Auch Dr. Göpfert hat eine