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vertikalen Winkeln wie von Distanzen, sowie ferner durch die An—
wendung von Sextanten, Theodolithen und Universalinstrumenten 2c.
ist die Horizontale mit gleichmäßigem Abstande — Isohypse — in
die Kartographie eingeführt. In großen Maßstäben macht man die
Aequidistantenkarten durch Schummerung übersichtlicher; in kleineren
Maßstäben ist die Schummerung unzweckmäßig, denn sie führt leicht
zur Unklarheit und Unleserlichkeit der Karte.
Alles bis zum Anfange des 19. Jahrhunderts in kartographischer
Beziehung Geleistete übertraf die 1781 unter Leitung des Ingenieur-
Major Aster begonnene, aber erst 1825 beendete Vermessung
von Sachsen. Die Ergebnisse derselben sind in dem unter Leitung
des als Generalmajor verstorbenen Ingenieur Oberreit gezeichneten
und in Kupfer gestocheen Topographischen Atlas von
Sachsen im Maßstabe von 1:57600 d. n. Gr. veröffentlicht
worden. Die „Oberreit'sche Karte“ von Sachsen, wie sie
gewöhnlich genannt wird, ist zwar in manchen Details veraltet; sie
würde aber für den Fußwandrer in erster Linie stehen, sobald diese
nachgetragen, besonders aber, wenn ihre Ausdehnung über den breiten
Grenzstrich hinaus ausgedehnt würde. Leider schneidet sie mit der
Landesgrenze ab, was ihre Brauchbarkeit für den Fußreisenden
wesentlich beeinträchtigt. Dagegen hat sie einen solchen Reichthum an
geschichtlichen und rein örtlichen Benennungen, daß sie in dieser Be-
ziehung unentbehrlich wird. ·-
Auch die neuere Generalstabskarte im Maßstabe von 1:100 000
d. nu. Gr. schnitt erst mit der Landesgrenze ab; dagegen bieten die zehn
Blatt der Karte des Deutschen Reiches, in dem gleichen
Maßstabe, eine vollständige Karte des Erzgebirges. (Das Blatt 1,50 M.)
441 (Altenburg), 442 (Chemnitz), 443 (Dippoldiswalde).
468 (Zwickau), 469 (Annaberg), 470 (Sayda), 471 (Fürstenau).
493 (Johanngeorgenstadt), 494 (Oberwiesenthal).
Für den Nordabhang des Gebirges, und zum Theil auch für
den nach Süden gerichteten Abhang desselben, bietet die königl. sächs.
Generalstabskarte in 1:25.000 d. n. Gr. die zuverlässigste und ein-
gehendste Unterlage. Von dieser, der „Aequidistantenkarte
des Königr. Sachsen“ bedarf man allerdings für das ganze
Gebiet des Erzgebirges 52 Sektionen (zu 1,50 M.); die Anschaffungen
einzelner Sektionen ist aber ermöglicht. Dieses Kartenwerk in seiner
prachtvollen Ausführung entspricht jedenfalls dem Ideal einer topo-
graphischen Karte. Diese Karte ist bis in die kleinsten Details vor-
trefflich ausgeführt; der Maßstab ist jedoch für touristische Zwecke zu
groß. Dagegen eignet sie sich vortrefflich als Standortskarte, um
von einem Punkte aus Tagesausflüge u. s. w. bis in ihre Einzeln-