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die Brücke, durch das mit den Wappen der Bünaus und der Schleinitze
geschmückte Hauptthor gelangt man in den ersten Schloßhof, in welchem
links des Einganges der Schloßverwalter wohnt, an den man sich
wegen Besichtigung des Schlosses zu wenden hat. Links, innerhalb
der Einfahrt, führt eine breite Haupttreppe in die Räume des ersten
Stockwerkes. Will man vom Garten aus die Gesammtheit der ver-
schiedenen Stockwerke und Halbstockwerke zählen, so ist dies allerdings
das vierte Stockwerk, da dieser Hof von der dritten (Beamten-
wohnungen 2c.) umgeben wird, und das zweite (Dienerwohnungen),
sowie das erste (der Gartenflügel mit der Wohnung S. M. des
Königs Anton) unterhalb dieses Hofes liegen.
Im Treppenhause sind zwei Ansichten des Schlosses Weesenstein
zu beachten, die eine von 1480, die andere von 1720, welche die
Bauentwickelung desselben erläutern. In diesem Stockwerke sind der
Speisesaal und der Ledertapetensaal, auf der einen Seite eine Flucht
von zehn Zimmern, auf der andern eine Flucht von fünf Zimmern,
sowie einige Zimmer für Bedienung und die Vorräume, von denen
die lange und kurze Galerie zu nennen, auf welcher letzteren sich das
Bild „Der Trinker von Weesenstein“ befindet. An die kurze Galerie
stößt die kleine Hauskapelle mit dem herrlichen Bilde der Mater
dolorosa von Rietschel. Von der herrschaftlichen Ausstattung der
Räume sind die prachtvollen goldgepreßten Ledertapeten, Kommoden
und Schränkchen mit eingelegter Arbeit in verschiedenen Holzarten,
eine kunstvoll mit Schildkrot geschmückte Bouleuhr, Statuetten und
Porzellanfiguren, der silberne Achillesschild, die Nachbildung der
Amazone von Kiß, verschiedene Büsten, zahlreiche Portraits u. s. w.
bemerkenswerth. Im Zimmer des 1847 verstorbenen Prinzen
Ernst befindet sich das vom Oberst Aster ausgeführte Relief von
Weesenstein und dessen Umgebungen. Aus dem Zimmer an der
Sübecke des Schlosses hat man einen prächtigen Blick über den
arten.
Am nüördlichen Ende dieser stattlichen Zimmerreihe führt eine
Haupttreppe in den alten Palastbau der Burg. Ueber einer aus-
gedehnten Reihe von Kellern mit Tonnengewölben, welche zum Theil
aus dem Felsen herausgearbeitet wurden, zum Theil sich an Felsen-
wände anlehnen, zum Theil ganz in Mauerwerk ausgeführt sind und
die unteren Räume des ehemaligen Bergfried mit seinen Anbauten
bezeichnen, befindet sich eine zweite Reihe von Gewölben, welche dem
Hauptsaale und dessen Nebenräumen entsprechend liegen, deren ur-
sprüngliche Verbindung mit den oberen Räumen aber beim Neubau
der Treppen theils zugemauert, theils beseitigt wurden. Hier steht
noch ein alter Schrank, eine Truhe mit der Jahrzahl 1501, und