Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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24. Mückenberg. Graupen. Rulm. Schloßberg. 
Geising. Altenberg. 
Von Lauenstein steigt man in südöstlicher Richtung in das 
Mühglitzthal wieder hinab, ein prächtiges Waldthal mit herrlichem 
Nadelholz, am Kratzhammer vorüber, bis zur Grenze bei Miglitz, 
von wo an die Thalhänge sich verflachen und zum Hochplateau 
werden, wo sumpfige Wiesenflächen vorherrschen. Auf dem steil auf- 
gerichteten Hügel des Mückenberges liegt das Mückenthürmchen 
(808 m), eine im frühen Mittelalter, wahrscheinlich jedoch erst nach 
den Hussitenkriegen errichtete Grenzwarte; ursprünglich ein Zechenhaus 
des Mückenberger Zinnbergbaues. Das alte Häuerglöckchen ist noch 
vorhanden. 
Das Mückenthürmchen wird seiner Aussicht wegen viel besucht; 
doch übersteigt ihr Ruf ihren Werth, weil sie hauptsächlich durch den 
Gegensatz wirkt, wenn man auf den lang gedehnten Wegen der Hoch- 
fläche zu ihr gelangt ist. Die Aussicht nach Süden, nach dem böh- 
mischen Thalkessel mit seiner Gebirgsumfassung bietet naturgemäß den 
Hauptreiz. „Noch vor zehn Jahren" (also etwa 1823, sagt Schumann, 
XVIII. 216), „als die Tannen des Mückenberges weniger hoch waren, 
konnte man von hier zu gleicher Zeit Dresden, das Sternkloster vor 
Prag, die Schneekoppe und das bairische Gebirge sehen.“ Nach 
Osten erblickt man am Horizonte die Lausche, den Jeschken, den Ron 
und Wilhoscht klar abgezeichnet; sodann den Zinkenstein, den Geltzsch- 
berg; im Südost den Langenberg, weiter südwärts den Kletzschen, 
den Donnersberg (Milleschauer) und im Süden den Radelstein; 
weiterhin den Boren (Biliner Stein) und im Südwest den Brüxer 
Schloßberg. Auf dem Gebirgskamme hat man Wieselstein, Bären- 
steinberg, und in äußerster Ferne, bei klarem Wetter, Keilberg und 
Fichtelberg. Die Aussicht nach Norden ist unbedeutend. 
Unter dem Mückenthurme liegt (westlich) die 1634 zerstörte und 
erst um 1700 wieder aufgebaute Kapelle St. Wolfgang; südlich vom 
Mückenthurme das vor 1630 gegründete Ober-Graupen; im Norden 
die Mückenberger Pinge, ein annähernd dreieckiger, nicht übermäßig 
tiefer, zum großen Theil mit Rasen überzogener Zusammenbruch der 
alten Bauten am Mückenberge. Bis vor etwa fünfzig Jahren waren 
hier auch einige Zechen im Betriebe. (Schumann XVIII, 217.) 
Beinahe nördlich liegt der Schönwalder Spitzberg, östlich die 
Nollendorfer Höhe. Den Schönwalder Spitzberg zu besteigen, 
kann man unterlassen. Die Aussicht über die Gebirgshochebene und 
ihren Abfall nach Norden ist einförmig; nur nach dem Sandstein-
	        
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