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noch über 20 m Durchmesser und 25 bis 30 m Tiefe. Bis Mitte
dieses Jahrhunderts baute man auch in denselben auf Zinnstein und
Zinngraupen. *
Der Abbau der Zinnerze wurde frühzeitig schon durch Berg-
ordnungen geregelt. Der Graupener Bergordnung von 1487 sind
unzweifelhaft schon ältere vorangegangen. .
Der eigentliche Abbau war ein Strebenbau. Man brannte
Firsten und Strebestoß mürbe und bearbeitete sodann das mürbe ge-
wordene Gestein mit Schlägel und Eisen. Das Gezähe, welches die
Alten führten, war dem heutigen ähnlich: Schlägel, Eisen und Keile.
Mit diesen wurde das Gestein gewonnen, klein geschlagen und die
Zwitter, das zinnerzführende Gestein, rein ausgelesen und geschieden,
mürbe gebrannt und auf Mühlen gemahlen. Seit Mitte des 16. Jahr-
hunderts wurden die um 1507 durch Sigismund von Malltitz er-
fundenen Naßpochwerke allgemeiner eingeführt. Matthesius") schreibt:
„Nun hat man Pochwerk, da hebt ein Wasserrad die Stempel mit
dem Bugeisen, im Kumpt hat es ein Sohleisen, darauf pocht man
die gerösten Zwitter, das Wasser jächt den Schlamm und Sand mit
dem Zinnstein durch ein Blech in ein langes Gerinn, darinn der beste
Stein bleibt, wenn er oft mit einem Kreil gerissen wird."“
Der Grubenabbau mittelst Feuersetzen hat sich noch lange neben
der Sprengarbeit mittelst Schießpulvers erhalten; erst als die Hölzer
zu theuer wurden, gab man es auf. Aber Aufbereitung und Ver-
hüttung blieben wie früher. Die alten dreistempeligen und dreihübigen
Spundpochwerke erhielten sich bis 1856. Auf dem Schachte stand
ein Pferdegöpel; abgebaut wurde eine Art Stockwerk. Bei mächtigen
Lagern von geringerem Erzreichthum legte man mehrere Strecken mit
großen Weitungen untereinander an, so daß sie nur durch die starken
Streckensohlen von einander geschieden wurden.
Das Gebiet des Zinnbergbaues war jedoch seit Jahrhunderten
schon in unzählige kleine Gewerkschaften zersplittert. Grube, Poch-
werk und Hütte waren meist in verschiedenen Händen. Die Auf-
bereitung wurde nicht gebessert. Ueber den Hüttenbetrieb früherer
Zeiten fehlen alle Nachrichten. Wahrscheinlich waren die Schmelzöfen
sehr ursprünglich und nur darauf angelegt, einen Tag in ihnen zu
schmelzen. Das Schmelzen bei Nacht war nicht gebräuchlich. Da
nur die größeren Gewerkschaften Pochwerke und Hütten besaßen, so
mußten die kleinen um Lohn ihren Zwitter mahlen und den fertigen
Schlich ebenfalls um Lohn schmelzen lassen. 3
Schon Ende des 16. Jahrhunderts war der Zustand des
*) Matthesius, Joh., Sarepta, Joachimsthaler Chronik. Nürnberg 1562.
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