Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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26. Kreischa. Maren. 
„Der „Lockwitzgrund“,“ sagt schon Schumann (VII, 276) 
indem er von dem unteren Thale des Grimmschen Wassers spricht, 
„gehört zu den schönsten Thälern im Lande und vereinigt die 
lieblichsten Anblicke mit den großartigsten. Es enthält zwischen 
steilen, bebuschten, verschieden gestalteten Bergabhängen breite Wiesen- 
flächen “ . . .. „Er bietet,“ (fügt er VII, 474 hinzu) „von den 
südlichen und westlichen Höhen gesehen einen eben so reichen, wie 
schönen Anblick dar.“ Der Thaleinschnürung kurz oberhalb Lockwitz 
folgt die Thalweitung an der Hummelmühle und der weite Thalkessel 
von Kreischa. Das Schloß von Klein-Borthen liegt stattlich über 
dem mit Laubholz geschmückten Abhange; an der gegen 100 m über 
der Thalsole auf dem Bergvorsprunge westlich des Dorfes Burg- 
städtel stehenden Linde hat man einen vortrefflichen Ueberblick über 
das Thal, besonders aufwärts, über Kreischa nach dem Rückenzuge 
der Hermsdorfer Höhe und den 35 m über denselben steil aufragenden 
Wilisch. 
In anmuthiger Thalaue liegt das Bad (Wasserheilanstalt) Kreischa 
und daran anstoßend das Rittergut Kreischa mit seinen Parkanlagen, 
welche sich thalaufwärts bis Lungwitz erstrecken. Kurz oberhalb Lung- 
witz verengt sich das Thal des Grimmschen Wassers wiederum zu 
einem engen, köstlichen Waldthale bis an die Hirschbacher Mühle. 
Oestlich von Lungwitz, etva ½ Stunde Wegs liegt der kleine, 
kegelförmige Sandberg bei Wittgensdorf mit einer prächtigen Rund- 
sicht, besonders nach Osten, nach den Kegeln des Sandsteingebirges. 
Im Nordost Schloß Stolpen, Hohburkersdorfer Linde, Rauensteine, 
Bärensteine, Lilienstein, Königstein, darüber der Winterberg, Zschirnstein, 
Rosenberg, dahinter der Kaltenberg, Schneeberg, Sattelberg, Geising. 
Südöstlich von Lungwitz sind die Maxener Marmor= und Kalkbrüche. 
Besonders in dem nördlichsten derselben wurde der im vorigen Jahr- 
hundert sehr gesuchte und gerühmte Maxener Marmor gebrochen. 
„Das Gestein ist grau, weiß und von gelbgemischter bläulicher oder 
grünlicher Farbe, bald mehr, bald weniger feinkörnig und nimmt eine 
schöne Politur an. Der Werth desselben wird noch durch seine an- 
genehm verschiedentlich eingesprengten Farben erhöht.“ (Schumann VI, 
197 ff.) In den Klüstungen des Marmors fand man mit zahl- 
reichen schillernden Krystallen gefüllte Drusen. Der Marmorbruch 
wird nicht mehr abgebaut. Gegenwärtig wird hauptsächlich Kalk 
gebrochen und gebrannt. 
Maxen war ebenfalls eine der bei der Errichtung der Mark
	        
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