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Mitte dieses Jahrhunderts noch unterhalb Edle Krone ein Stollen
auf einem Morgengange getrieben, Tageschachte angelegt, u. s. w.
Trotz bedeutenden Aufwandes sind die einst so ergiebigen Zechen in
der neuesten Zeit vollständig aufgegeben worden.
Von den sieben Betsäulen (Stationen) welche Conrad von Theler
nach seiner Rückkehr von der Wallfahrt nach dem Heiligen Grabe
(nach einer Angabe 1334, nach einer anderen 1360) auf dem Wege
von Cunnersdorf bis zur Höckendorfer Kirche errichten ließ, stehen
noch drei.
Im Westen von Tharandt liegt der Tharandter Wald,
ein nahezu 60 qkm umfassendes Waldgebiet, mit kostbaren Laub-
und Nadelholzbeständen und etlichen kleinen, aber landschaftlich ent-
zückenden Thälern. Gegen 11 km lang, und in seiner größten Aus-
dehnung über 8½% km breit, bietet er in den Nebenthälern der Wilden
Weißeritz, dem Zeisiggrunde, tiefen Grunde, breiten Grunde und dem
Haide= oder Seerenbachgrunde eine Reihe prächtiger Bilder, welche in
dem die nördlichen Wasseradern des Gebietes sammelnden Thale der
Triebisch von Grund bis oberhalb des Jungfernsteines ebenfalls mit
voller Farbenfrische und Pracht den Besucher erfreuen.
Inmitten des Waldes, dem Südrande näher, wie den anderen
Grenzen, von Wiesenflächen, Wasser und Wald umgeben, ein wahres
Stillleben ermöglichend, liegt Grüllenburg, ursprünglich ein
Jagdschloß und als solches wohl Grillenburg genannt.
Am Nordrande des Tharandter Waldes erhebt sich der Land-
berg, von welchem man eine ausgedehnte Fernsicht hat, während
die Höhen des Laux, des Buchenwaldes, des Markgrafensteines u. s. w.
mitten im Walde liegen.
Vom Landberge sieht man im Norden über der bewaldeten
Höhe der Struth die Kirche von Sohra und daneben am Horizont
die Kirche von Wantewitz; Wilsdruf, die Kirche von Grumbach, darüber
Schloß Moritzburg, die Windmühle von Vordergersdorf; im Nordost
am Horizont den Keulenberg, weiter ostwärts die Höhen bei Pulsnitz,
im Osten den Porsberg, dahinter den Valtenberg und den Ungar
bei Neustadt, sodann den Windberg, die goldene Höhe, die Golberoder
Kiefer, im Südost den Wilisch, dahinter den langgestreckten Schnee-
berg mit Thurm und den Luchberg.
Der Landberg ist von Tharandt auf dem nächsten Wege über
Hintergersdorf und Spechtshausen etwa 6 km. Vom Landberge nach
Grund 2 km, von der Lohmühle im Triebischthale bis zur Chaussee
5 km, bis Grüllenburg 2 km weiter. Von Grüllenburg über den
Warnsdorfer Born und durch den tiefen Grund nach Tharandt 8 km;