Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

— 271 — 
(Anmeldung beim Pförtner; 50 Kr. dem Führer.) Die große 
Klosterbibliothek ist reich an alten Handschriften und Urkunden. 
Zum Aufenthalte eignen sich in Osseg das Gasthaus zum Kaiser 
von Oestreich, in Eichwald das Theresienbad, in Graupen das Gast- 
haus zur Stadt Dresden, in Mariaschein das dem Klosterthor gegen- 
überliegende Gasthaus. 
Wer den Besuch von Teplitz mit einer Wanderung durch das 
Erzgebirge verbindet, wird das köstliche Thal des Seegrundes, von 
Eichwald bis zur Biliner Mühle 3 km, von da bis Zinnwald 
5 km, in seiner ganzen Länge durchwandern oder durch einen der 
Nebengründe über das Gebirge steigen, westlich über das Kalkofener 
Jagdhaus, nordöstlich über Hinter-Zinnwald. 
Auf dem Gebirgsfuße zwischen dem Seegrunde und dem Uhren- 
grunde liegt 2 km vom unteren Ende von Eichwald das Jagdschlößchen 
Doppelburg mit den acht von ihm ausgehenden, strahlenförmig 
geordneten Walpdurchhieben und Alleen; 1 km weiter auf einem Berg- 
vorsprunge Schloß Kosten, 3 km davon Klostergrab, 3 km davon 
das Forsthaus bei Ober-Haan, 2 km Osseg. Der ganze Weg ist, 
besonders zwischen Eichwald und Kosten, reich an schönen Waldpar- 
thieen und Durchsichten nach der Ebene und dem Mittelgebirge. 
Westlich von Osseg, etwa 1 km vom Eisenbahnübergange der 
Brüx-Moldauer Bahn liegt die Salesiushöhe mit einer pracht- 
vollen Aussicht nach dem böhmischen Kessel; im Süden der Brüxer 
Spitzberg; von Süd nach Ost weiter gehend Schladnig, Borschen, 
Radelstein, Klotzberg, Donnersberg, Kletschen u. s. w. bis zum Wost- 
rey und Teplitzer Schloßberge. 
Im Nordwesten von Osseg, im steilen Waldthale des Uhren- 
baches aufwärts steigend, erreicht man in etwa ¾ St., zuletzt nach 
steilem Anstiege, das Riesenburger Forsthaus, auf der Nordseite der 
gewaltigen Trümmer der Riesenburg. Auf steilem Felsen= und 
Bergvorsprunge, weit genug in die Steilhänge des Gebirges zurück- 
gezogen, um jedem Angriffe trotzen zu können, und doch hinreichend 
vorgeschoben, um die Thalebene vollständig zu beherrschen, war die 
Riesenburg, eben so wie alle großen frühmittelalterlichen Burgen der 
Sitz eines den weiten Umkreis besitzenden Dynastengeschlechtes. Für 
die von Einzelnen ausgesprochene Meinung, daß die auf dem südlichen 
Abhange des Erzgebirges liegenden Burgen Grenzburgen gegen Meißen 
gewesen seien, läßt sich kein Anhalt finden. Die Thatsache, daß die 
Eingänge zu diesen Burgen ausnahmelos auf der Gebirgsseite liegen, 
spricht wenigstens nicht dafür. 
Die angeblich im 9. Jahrhundert gegründete, nach den vor- 
handenen Resten jedoch erst nach Ende des 12. oder Anfang des
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.