Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

— 280 — 
Von großem Einfluß war, daß die Cistercienser Landwirthschaft 
trieben. Die Sorben-Wenden wurden nicht verdrängt, sondern das 
zum Ackerbau nöthige Land in dem Waldgebiete gewonnen. Mit 
Einsicht wurde die Bodenbeschaffenheit berücksichtigt. Thäler, Bach- 
läufe, Wiesengründe dienten zur Anlehnung; die Berghöhen blieben 
mit Wald besetzt. Man zog Colonisten herbei, welche den Grund 
und Boden zum größten Theile unentgeltlich erhielten. Von Abgaben 
und Zehnten waren sie frei; nur an das Kloster entrichteten sie einen 
mäßigen Jahreszins. Getreidebau und Viehzucht wurden mit Erfolg 
betrieben, aber auch treffliche Obstarten von den Cisterciensern aus 
Frankreich und Italien in das Innere Deutschlands gebracht. Die 
Mönche lehrten den Anbau und die Veredelung der Obstbäume; sie 
legten auch bei jeder Niederlassung Weinberge an, und wo der Wein- 
bau eingegangen ist, bezeugt noch heute die Benennung der Oertlichkeit, 
daß er einstmalen dort betrieben wurde. 
Die Cistercienserklöster zeichneten sich durch musterhafte Wirth- 
schaftlichteit aus, besonders da, wo sie sich noch in voller Cultur- 
thätigkeit befanden. Pforte und Altenzelle sind niemals in wirth- 
schaftlichen Verfall gerathen, wenn auch seit Ende des 13. Jahrhunderts 
sich Mißbräuche einschlichen, gegen welche der Orden lange Zeit tapfer 
kämpfte. 
Markgraf Otto von Meißen machte eine Stiftung im groß- 
artigsten Maßstabe. Achthundert Hufen Landes (23 bis 24 Tausend 
Acker) bestimmte er dem zu errichtenden Kloster. Der anfänglich an 
der Striegis gewählte Platz wurde aufgegeben und dafür eine Stelle 
an der östlichen Mulde, am Einfluß der Pietschbach (Tränkebach) 
gewählt.“) 
1175, am 27. Mai (oder 26. Juni) konnte Abt Heinrich mit 
einem Convent von 12 Mönchen in das Kloster Zell-Maria einziehen. 
Zahlreiche Einwanderer, vorzugsweise aus dem Thüringischen 
und Mannsfeldschen, wurden auf dem Gebiete des Klosters ange- 
siedelt, und um 1230 bestehen schon vierundzwanzig neue Dörfer, 
von denen nur vier slavische Namen tragen. Etzdorf, Marbach, 
Dotationis Cellae veterae litteras. Dissert. von Lauhn. 
Jena. 1759. a plaga milde fluvi mansos octincentos, dui franconica 
livgua lehn dicuntur itus itaque loci est ubi torrens betstowa versus 
orientem decurrit . tendit a cumulo in cumulum usque in vallem hino- 
Tidol, que teutonice dicitur hartzdal et per vallem in mildaum usque 
ad meridionales fines bertoldisdorf, deinde versus eandam plagam usdue 
ad fines langena et ab inde usque ubi oritur rivulus strigus usque ad 
villas echardi .. ferner als Grenzpunkte frankenstein, bukendorf, cumulus 
grona. Als schon vorhandene Dörfer Tutendorf, Christianisdorf, Bertoldes- 
orf.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.