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Von großem Einfluß war, daß die Cistercienser Landwirthschaft
trieben. Die Sorben-Wenden wurden nicht verdrängt, sondern das
zum Ackerbau nöthige Land in dem Waldgebiete gewonnen. Mit
Einsicht wurde die Bodenbeschaffenheit berücksichtigt. Thäler, Bach-
läufe, Wiesengründe dienten zur Anlehnung; die Berghöhen blieben
mit Wald besetzt. Man zog Colonisten herbei, welche den Grund
und Boden zum größten Theile unentgeltlich erhielten. Von Abgaben
und Zehnten waren sie frei; nur an das Kloster entrichteten sie einen
mäßigen Jahreszins. Getreidebau und Viehzucht wurden mit Erfolg
betrieben, aber auch treffliche Obstarten von den Cisterciensern aus
Frankreich und Italien in das Innere Deutschlands gebracht. Die
Mönche lehrten den Anbau und die Veredelung der Obstbäume; sie
legten auch bei jeder Niederlassung Weinberge an, und wo der Wein-
bau eingegangen ist, bezeugt noch heute die Benennung der Oertlichkeit,
daß er einstmalen dort betrieben wurde.
Die Cistercienserklöster zeichneten sich durch musterhafte Wirth-
schaftlichteit aus, besonders da, wo sie sich noch in voller Cultur-
thätigkeit befanden. Pforte und Altenzelle sind niemals in wirth-
schaftlichen Verfall gerathen, wenn auch seit Ende des 13. Jahrhunderts
sich Mißbräuche einschlichen, gegen welche der Orden lange Zeit tapfer
kämpfte.
Markgraf Otto von Meißen machte eine Stiftung im groß-
artigsten Maßstabe. Achthundert Hufen Landes (23 bis 24 Tausend
Acker) bestimmte er dem zu errichtenden Kloster. Der anfänglich an
der Striegis gewählte Platz wurde aufgegeben und dafür eine Stelle
an der östlichen Mulde, am Einfluß der Pietschbach (Tränkebach)
gewählt.“)
1175, am 27. Mai (oder 26. Juni) konnte Abt Heinrich mit
einem Convent von 12 Mönchen in das Kloster Zell-Maria einziehen.
Zahlreiche Einwanderer, vorzugsweise aus dem Thüringischen
und Mannsfeldschen, wurden auf dem Gebiete des Klosters ange-
siedelt, und um 1230 bestehen schon vierundzwanzig neue Dörfer,
von denen nur vier slavische Namen tragen. Etzdorf, Marbach,
Dotationis Cellae veterae litteras. Dissert. von Lauhn.
Jena. 1759. a plaga milde fluvi mansos octincentos, dui franconica
livgua lehn dicuntur itus itaque loci est ubi torrens betstowa versus
orientem decurrit . tendit a cumulo in cumulum usque in vallem hino-
Tidol, que teutonice dicitur hartzdal et per vallem in mildaum usque
ad meridionales fines bertoldisdorf, deinde versus eandam plagam usdue
ad fines langena et ab inde usque ubi oritur rivulus strigus usque ad
villas echardi .. ferner als Grenzpunkte frankenstein, bukendorf, cumulus
grona. Als schon vorhandene Dörfer Tutendorf, Christianisdorf, Bertoldes-
orf.