Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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Hauptsächlich auf Anregung des Senator Klotzsch in Freiberg 
wurde 1786 der Bau des jetzt noch stehenden Mausoleums auf der 
Stelle des Hohen Chors der Hauptkirche angeordnet und sodann in 
Steinsärgen die gesammelten Ueberreste der im Kloster beigesetzten 
fürstlichen Personen unter demselben bestattet. Die Kapelle hat eine 
unvergleichlich schöne Akustik. Sie ist vom Oberlandbaumeister Frank er- 
baut. In der Mitte derselben steht ein kolossaler Marmorblock, 
dessen Inschriften die Namen der 10 daselbst bestatteten Markgrafen, 
ihrer Gemahlinnen und Kinder angeben.) 
Man kann sich dem aber wohl kaum verschließen, daß dieses 
Denkmal, so kostbar und schön es auch seiner Zeit gehalten worden 
sein mag, doch wenig geschmackvoll ist, so daß der Wunsch gerecht- 
fertigt erscheint, dasselbe durch ein würdiges, den Anforderungen der 
Gegenwart entsprechendes ersetzt zu sehen. Es würde gewiß nicht 
schwer fallen, diese Kapelle in eine weihevolle Kirche im Stile des 
13. Jahrhunderts, also der Zeit der ersten Beisetzungen, umzuwandeln. 
Nach Anleitung der vier vorhandenen, wenn auch beschädigten Grab- 
denkmäler der Markgrafen Otto und Albrecht und ihrer Gemahlinnen 
ließen sich diese historisch treu neu herstellen. In zweiter Reihe würden 
die Grabmäler von Markgraf Dietrich und Heinrich mit ihren Ge- 
mahlinnen dem Ende des 13. Jahrhunderts, und drittens die Grab- 
mäler Friedrich des Ernsthaften und Friedrich des Strengen dem 
Kunstgeschmack von Mitte und Ende des 14. Jahrhunderts entsprechend 
aufzustellen sein. An den mit Steinwerk, Steinverzierungen, Säulen, 
Bögen, Friesen u. s. w. reich verzierten farbigen Wänden würden 
die Gedächtnißtafeln der übrigen fürstlichen Personen anzubringen 
sein und das Ganze, von Innen wie von Außen, eine würdige, ent- 
sprechend reiche und kostbare Ausführung und Ausstattung erhalten müssen. 
33. Der Graben. Der tiefe Elbstollen. Balsbrücke. 
Von Nossen geht man über den Rothigberg auf einem Fuß- 
wege durch den Wald in das Muldenthal, oder durch die Stadt bis 
an die Brücke, und nun über die Beiermühle nach dem Biebersteiner 
) Lauhn, Dotationis Cellae veterae litteras. Dissertation. Jena. 1759. 
Bruno Valerianus, Kurtze Beschreibung des vormals berühmten 
Klosters Alten-Zella. Mskpt. der Königl. Dresdener Bibliothek. L. 236. 
H. von Martius, Kloster Alten-Zella bei Nossen. Ein Beitrag zur 
Kunde der Vorzeit. Freiberg, Craz & Gerlach. 1826. · 
C. H. F. von Zehmen, die Andreas= oder Fürsten-Kapelle zu Alten- 
Zella. Dresden, Meinhold. 1847. 
Ed. Beyer, Das Cistercienserstift und Kloster Alten-Zella in dem Bis- 
thum Meißen. Dresden, Jannsen. 1852/54.
	        
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