Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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Torgauer Vertrag bei der Ausprägung kleinerer Münzen die Aus- 
prägung der Mark mit 12 Thlr. 9 gr. gestattet. 
Der siebenjährige Krieg mit dem großen Elend, welches er über 
Sachsen und das Erzgebirge brachte, und die ihn begleitende Münz- 
zerrüttung, brachte au den Bergbau an die Grenze des Erliegens. 
Ein frisches Leben trat erst nach dem Hubertusburger Frieden 
in den ganzen Bergbau. Während die Maßregeln der Regierung 
Handel und Wandel zu beleben, die Sicherheit des Verkehres zu be- 
festigen, den allgemeinen Credit des Landes zu heben suchten, war 
besonders das Mandat von 1763 von tiefem Einflusse, indem es 
das Conventionsmünzsystem in voller Reinheit annahm, welches die 
Regierung mit musterhafter Treue bis in die neueste Zeit durchführte 
und damit den allgemeinen Wohlstand auf das Kräftigste förderte. 
1764 erließ das Freiberger Oberbergamt eine Anweisung über 
die Führung der Grubenregister, 1768 eine neue Instruction für die 
Markscheider der obererzgebirgischen Reviere (Marienberg, Ehren- 
friedersdorf, Annaberg, Johanngeorgenstadt). Zu gleicher Zeit traten 
verschiedene Stiftungen zum Besten der Bergarbeiter ins Leben; die 
alten Knappschaftscassen erhielten eine bessere Organisation und um 
1768 wurden fast in allen Revieren Bergmagazine angelegt, welche 
schon im Theurungsjahre 1770 ihren wohlthätigen Einfluß äußerten. 
Große Verbesserungen wurden, namentlich im Maschinenwesen 
und im Hüttenwesen eingeführt. Hier machte sich der Einfluß der 
1765 gegründeten Bergakademie sehr bald kenntlich, welche dem 
beginnenden Ausschwunge die Bahn brach, indem der Bergbau seine 
Maschinentechniker und seine Hüttentechniker nunmehr selbst ausbildete. 
Um 1770 führte man die ungarischen Hunde, ferner die Wasser- 
säulenmaschinen, 1773 die großen Wassergöpel, und wenige Jahre 
später die Hebemaschine auf dem Kurprinzenkanal ein. Für die 
Wasserwirthschaft des Freiberger Revieres war die Anlage des Dörn- 
thaler Bergwerksteiches (1787 bis 1789, ca. 15 ha groß) und des 
Dörnthaler Kunstgrabens, welcher das Flöhawasser durch den fast 
2 km langen Friedrich-Bennostolln herbei brachte, von außerordentlicher 
Bedeutung. 
Um 1770 führte man die Stoßheerde ein und 1787 bis 1790 
wurde das Amalgamirwerk zu Halsbrücke errichtet. 
Anfang des 19. Jahrhunderts zählte man auf dem Erzgebirge 
etwa 700 Gruben mit gegen 12 000 Bergleuten, während 50 000 
Menschen vom Bergbau lebten. 
Der Erzgebirgische Bergstaat bestand 1815 aus dem 
Oberbergamt und dem Oberhüttenamt zu Freiberg. 
Unter dem Oberbergamt standen die beiden Oberzehndner= und 
21“
	        
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