Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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Das Ausbringen des Erzgebirgischen Silberbergbaues war, wie 
schon bemerkt, im Jahre 1524 bis auf 5000 Mark, etwa 2600 
Pfund, gesunken, was als die Folge der Verheerungszüge der Hussiten 
und der das Erzgebirge überziehenden Pest anzusehen ist. Von da 
an stieg dasselbe ziemlich gleichmäßig bis 1539 auf 26 000 Mark 
und von da an erhielt es sich bis 1603 auf durchschnittlich 26 000, 
25 000 und 24000 Mark. Einzelne Jahre mit höheren Erträgen 
wie z. B. 1550 mit 30 000 Mark, 1572 mit 34 000 Mark lagen 
dazwischen. Schon zu Anfange des 17. Jahrhunderts war die Er- 
giebigkeit des Erzgebirgischen Bergbaues bedeutend im Sinken; die 
Ereignisse des dreißigjährigen Krieges brachten denselben aber so herunter, 
daß er 1623 auf etwa 7500 Mark, und nach wechselndem Heben 
und Weitersinken 1643 sogar auf 4000 Mark fiel, wozu allerdings 
der seit 1631 auf sächsischem Grund und Boden wüthende Krieg, 
die von 1632 bis 1633 aufs Neue verheerende Pest, alle die Be- 
drängnisse nach dem Prager Frieden, die Belagerungen von Freiberg 
und die 1643 ausgeführte gewaltsame Zerstörung von Berggebäuden, 
Gruben, Wasserführungen und Hütten zusammenwirkten. 
Mühsam und langsam erholte sich der Bergbau, so daß der 
Ertrag in den Jahren 1645 bis 1673 allmälig auf 9000 Mark 
und 10 000 Mark stieg und sich von 1673 bis 1731 bei wechselndem 
Steigen auf der Höhe von 10000 Mark erhalten und weiter all- 
mälig bis zu 23.000 Mark ansteigen konnte, obgleich der Nordische 
Krieg mancherlei Störungen des Bergbaues im Gefolge hatte. Von 
besonders günstigem Einfluß waren seit 1710 der gleichförmigere 
Betrieb und die Verbesserungen des Schmelzwesens. Besonders seit 
1701 erhielt sich die Ausbeute auf der Höhe von über 19 000 
Mark, wenngleich im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts große 
Störungen durch Wassermangel eintraten. 
Die Kriegszeiten von 1740 bis 1745, besonders aber der sieben- 
jährige Krieg von 1756 bis 1763 brachten dem Bergbau von Neuem 
schwere Zeiten und geringe Erträge, so daß er erst von 1764 an 
wieder zu größerer Ergiebigkeit gelangte und bis 1794 von etwa 
20 000 Mark auf etwas über 40 000 Mark anstieg. Von 1794 
bis 1826 blieb der Jahresertrag sich nahezu gleich mit 40 000 
Mark, von 1827 bis 1844 stieg er auf 60 000 Mark; von 1845 
bis 1847 sogar ganz auffallend von 65 000 auf 85 000 Mark 
(von 33 000 Pfund auf 43 000 Pfund). In der Zeit von 1848 
bis etwa 1854 war der Bergbau jedoch in einer sehr schwierigen 
Lage und es hob sich erst nach 1860 der Jahresertrag auf mehr 
als 45000 Pfund. Vom Durchschlag des Rothschönberger Stolln
	        
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