Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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— 267 870 Ctr. bei 2366 Mann Belegschaft. Das Jahr 1884 
„gestaltete sich unter dem Einflusse mehrerer reicher Anbrüche hin- 
sichtlich des Silberausbringens zu einem der besten, welche Himmel- 
fahrt Fdgr. bisher gesehen. Es steht in dieser Beziehung nur gegen 
die Jahre 1866, 1867 und 1868 zurück, in denen man reiche 
Erzmittel von verhältnißmäßig großer Ausdehnung in kürzester Frist 
abgebaut hat, während das Ergebniß des vergangenen Jahres zum 
großen Theile der in ausgedehntem Maße betriebenen Gangunter- 
suchung und dem Abbau dadurch erschlossener edler Erzmittel von 
geringem Umfange zuzuschreiben ist“. (Freib. Anzeiger und Tageblatt 
Nr. 140, vom 20. Juni 1885.) 
Die Belegung betrug 1887 98 Beamte, 1527 Bergleute, 
135 Tagelöhner; das Ausbringen 10 500 Tonnen im Werthe von 
994000 Mark. Die Haueinrichtungen verlangten eine Zubuße von 
525000 Mark. Die Leistungen der Häuer bei den Gesteinsarbeiten 
sind wesentlich gestiegen. Zahlreiche Versuchs= und Hilfsbauten wurden 
getrieben; der Davider und Reichezecher Kunst= und Treibeschacht 
tiefer gebracht; mehrfache Verbindung zwischen den einzelnen Gezeug- 
strecken hergestellt und ein edles Erzmittel auf dem Kirschbaum 
Stehenden erschlossen. — Besonders aber wurden auf dem Christian 
Stehenden, einem der besten und ertragreichsten Gänge, mehrere Erz- 
mittel gewonnen, welche einen bedeutenden Ertrag an Speiskobalt, 
Glaserz und gediegen Silber lieferten. 
Unter dem Namen Mittelgrube wurden die Fundgruben 
Bescheert Glück, Junge Hohe Birke, Kröner und Vereinigt Feld bei 
Brand, sowie Friedrich Erbstolln zu einem Betriebe vereinigt. Die- 
selben haben, schon ihrer Lage im Innern des Reviers wegen, be- 
sonders aber wegen ihrer starken Betheiligung an der Unterhaltung 
der Revier-Wasserversorgungs-Anstalten und Stolln, sowie wegen des 
großen Antheiles ihres Ausbringens an der Bleiproduction, eine be- 
sondere Wichtigkeit für das ganze Revier. Bei Bescheert Glück, Fund- 
grube hinter den drei Kreuzen bei Freiberg, welches 1697 eröffnet 
wurde, war die Glanzperiode von 1800 bis 1826, wo eine Jahres- 
ausbeute von durchschnittlich 270 000 M. vertheilt wurde. Junge 
Hohe Birke an der Münzbachhütte gewann 1872 31.000 Ctur., 
1883 sogar 35 695 Ctnr. Silber-, Blei-, Kupfer-, Arsen= und 
Schwefelerze; in neuester Zeit auch Bleiglanz und Zinkblende. Die 
Mittelgrube hatte 1887 eine Belegschaft von 64 Beamten, 879 Berg- 
leuten, 60 Tagearbeitern. Gefördert wurden 2246 Tonnen, im 
Werthe von 428 000 Mark; ein Zuschuß von 243 000 Mark war 
für die nöthigen Neuanlagen erforderlich. 
Himmelsfürst Fundgrube hinter Erbisdorf bei Brand,
	        
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