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welchem 1885 die Grube Hoffnung Gottes, Fundgrube, bei Brand,
zugetheilt wurde, hatte eine Belegschaft von 105 Beamten, 1524
Bergleuten und 97 Tagelöhnern. Himmelsfürst Fundgrube hatte
1872 bei 1246 Mann Belegung ein Ausbringen von 56 917 Ctnr.
Silber- und Bleierzen. Schon 1857 war unerwartet eine beträcht-
liche Masse gediegenen Silbers gebrochen worden und seitdem hatte
sich dessen Vorkommen in Begleitung anderer, reicher Silbererze wieder-
holt, so daß bis 1860 in grauem Gneis mit Zwischenschiebungen
von Granatglimmerschiefer 2116 Ctr. Silbererz mit 85 Ctr. 42 Pfd.
reinem Silber gewonnen wurden. Im Jahre 1878 wurden bei
1480 Mann Belegschaft 77 000 Ctr. Silber-, Kupfer-, Blei-, Zink-,
Arsen= und Schwefelerze ausgebracht und 86 400 Mark Ausbeute
vertheilt; 1883 bei 1655 Mann Belegung 132 265 Ctr. Erze.
Das Ausbringen der Erze stieg 1884 auf 134 751 Ctr. mit einem
Silbergehalt von 19 790½ Pfd. — Zahlreiche Versuchs= und Hilfs-
bauten wurden unternommen. „Als besonders wichtig ist die Ent-
deckung zweier bis jetzt unbekannter Erzgänge anzuführen; der eine
besteht aus einem porösen, silberhaltigen Gemenge von Schwefelkies
und Blende mit Braunspath; der andere aus Braunspath, silber-
reichem, goldgelbem Schwefelkies mit verglaster Zinkblende und Spuren
von gediegenem Silber.“ (Vergl. Freiberger Tageblatt und Anzeiger
Nr. 144 vom 25. Juni 1885). 1887 betrug die Ausbeute an
Silber-, Blei-, Kupfer-, Zink-, Arsen= und Schwefelerzen, Bleiglanz
und Schaustufen 7400 Tonnen im Werthe von 1 097 000 Mark,
wobei aber immer noch für Neuanlagen und Verbesserung Zubußen
in der Höhe von 292 000 Mark nöthig waren.
Unter dem Namen Beihülfe Kurprinz sind der Kurprinz
Friedrich August Erbstolln zu Großschirma und Beihülfe Erbstolln
zu Hals vereinigt worden. Das bedeutende und aussichtsreiche Werk
Kurprinz Friedrich August Erbstolln hatte schon 1872 eine Beleg-
schaft von 567 Mann und eine Förderung von 34 000 Ctr. Silber
und Bleierze, Fluß= und Schwerspath. Im Jahre 1878 war aller-
dings die Belegschaft auf 395 Mann, die Gewinnung auf 15 600 Ctr.
gesunken, die Summe der Zubußen auf 98 000 Mark gestiegen.
Aber schon 1881 wurde die Belegschaft auf 440 Mann, die Erz-
gewinnung auf 19 100 Ctr. gesteigert; doch waren noch 72 000 Mark
Zubußen erforderlich. Auch 1882, wo die Belegschaft nur 321 Mann
betrug und das Ausbringen 19 665 Ctr., bei einem Werthe von
170 250 Mark, machten sich 52 500 Mark Zubußen nöthig, 1883
bei 327 Mann Belegung und 19 000 Ctr. Ausbringen sogar
107 000 Mark. 1887 wurden bei einer Belegschaft von 29 Beamten
318 Bergleuten, 39 Tagelöhnern 2027 Tonnen Silber= und Bleierze,