Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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Der östliche Hauptzufluß der Zschopau, die Flöha, entspringt 
weit ab vom Centralstocke des Gebirges und sammelt alle Quellen— 
bäche, welche zwischen dem Haßberge, 992 m, und dem Waltersberge 
bei Neustadt, 876 m, entspringen. Es ist ein reich verzweigtes Netz 
von Quellen, Rieseln und Bächen, welche von der schwarzen Pockau 
an, mit der rothen Pockau, der Natzschkau mit dem Töltzschbache, der 
Schweinitz und der eigentlichen Hauptwasserader, der Flöha mit ihren 
großen Nebenbächen, der Biela, der Seidenbach und der großen 
Lößnitz gebildet wird. Man zählt bis zur Mündung der Flöha in 
die Zschopau 121 Quellenbäche, welche ihre Wasser mit derselben 
vereinigen, während die Zschopau selbst bis zu diesem Punkte nur 
88 Quellenbäche besitzt; darunter allerdings außerordentlich starke und 
kräftige, wie die fünf Quellenbäche am Centralstocke des Gebirges. 
Die Natzschkau und Flöha bieten in einem großen Theile ihres Laufes, 
oberhalb ihrer Vereinigung, das Bild einer Thalspalte, welche einer- 
seits von Kallich bis Rothenthal und andrerseits von der Schweinitz- 
mühle bis oberhalb Deutsch-Georgenthal reicht. Dieser Spalte ist das 
Thal des Schweinitzbaches von Deutsch-Neudorf bis zur Quelle 
parallel; ebenst die Thäler der Biela und des Seidenbaches. 
Das Thal der östlichen Mulde, deren Quellen auf der Nord- 
seite des Waltersberges liegen, ist bis zum nördlichen Ende des Dorfes 
Mulde eine nach Nordwest gerichtete Spalte, biegt sich dann nördlich 
bis Conradsdorf, sodann wieder nordwestlich bis unterhalb des Kur- 
prinzen, dann wieder nördlich, bis zur Vereinigung mit der Bobritzsch, 
deren Richtung von Südsüdost nach Nordnordwest sie bis zum Mulden- 
kniee bei Nossen beibehält. 
Hier biegt die Mulde in eine scharf nach West gerichtete Thal- 
spalte ein, bis zum Einfluß der Striegis, deren Lauf in der Haupt- 
sache dem Laufe der Mulde vollständig parallel ist, so daß selbst die 
von dieser gemachten großen Kniee und Biegungen sich bei der an- 
deren mit großer Aehnlichkeit wiederholen. " 
Bei Döbeln wendet sich die Mulde nach West, bis zu ihrer 
Vereinigung mit der westlichen Mulde, bei Sermuth, unterhalb Col- 
ditz, resp. Leisnig. 
Zwischen der Bobritzsch und Mulde ist das Thal der Gimmlitz, 
mit ganz ausgeprägter Richtung von Südost nach Nordwest, einge- 
schaltet; auf dem Nordufer der Bobritzsch mündet der Nebenbach von 
Collmnitz, fast genau in derselben Richtung. 
Das Gebiet der östlichen Mulde ist bis zur Vereinigung mit der 
Striegis, arm an Nebenwassern. Abgerechnet ein paar kleine, kurze 
Bäche, sind der Chemnitzbach, der Zethauer und Randecker Bach, der 
Bach von Müdisdorf, der Münzbach und Walthersbach doch eigent-
	        
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