Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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den Eingang. Zahlreiche alte Waffen, Schwerter, Hellebarden, Ge- 
fäße und Möbel sind zu sehen. Der Zutritt wird auf Anmeldung 
gestattet. 
Gegenüber liegt Schloß Ehrenberg mit seinem Park, und einer 
Terrasse, von der man einen trefflichen Blick nach Kriebstein hat. 
Von einer Laube des Kriebsteiner Gasthofes sieht man auf das Thal 
und das Schloß von der Westseite. 
Die Zschopau bildet von hier bis Ringethal ein enges Waldbthal, 
welches nur unterhalb Falkenhain sich etwas erweitert. Die 60, 70 
und 80 m hohen Abhänge sind mit herrlichem Wald bestanden. 
Auf der etwas über 9 km langen Strecke führt jedoch kein Weg, 
und wer die Rücksichtslosigkeiten des sogenannten großen Publikums 
kennt, verargt es den Grundbesitzern nicht, wenn sie Führung eines 
Weges durch ihre Holz= und Jagdgründe ablehnen. Von der Krieb- 
steiner Brücke bis zur Lochmühle führt ein Fußweg, dessen Beschaffen- 
heit jedoch dem Wanderer große Aufmerksamkeit abverlangt; von 
Falkenhain bis gegenüber der Lauenhainer Mühle geht ein Holzweg; 
von der Lauenhainer Mühle führt ein Fußsteig an der sogenannten 
Ruine vorüber, über den Bergvorsprung nach Ringethal. 
Das Raubschloß, eine künstliche Ruine, soll nach Peccenstein, 
einem bekannten Fabelnerzähler, auf dem Platze der wenigstens vor 
800 Jahren zerstörten Burg Grunado (Gozne) gestanden haben. 
Schumann sagt (IX. 193. 197.):; „Spuren von doppelten Wällen 
und Gräben, welche den Felsen umziehen, der als isolirte gegen 40 m 
hohe Klippe die neuen Ruinen trägt, Pfeilspitzen, Schwertklingen u. s. w. 
sind hier gefunden worden“, und bemerkt weiter: „Die Aussicht ist 
eine der originellsten im Lande. Der herrlich gewundene und breite 
Fluß, die Stille des tiefen Thales, kaum vom Rauschen des Lauen- 
hainer Wehres unterbrochen, der Gegensatz zwischen der anmuthigen 
Aue im Südwest und dem rauhen, engen, von 60 bis 85 m hohen, 
mit Schwarzholz bedeckten Abhängen eingefaßten Zschopauthale — alles 
dies gibt eins der interessantesten Naturgemälde, und selbst die Krieb- 
steiner Gegend weist kein schöneres auf.“ 
Ringethal liegt in einer der schönsten Auen weit und breit. 
Das Thal der Zschopau und das breite Wiesenthal des Rossauer 
Baches vereinigen sich hier. Auf dem Kirchhofe findet man die Reste 
einer Linde; Schumann (IX. 193.) schreibt im Jahre 1822 von 
vier ungeheuern Linden, deren größte über 6 m im Umfange hatte. 
Hier soll Luther im Freien gepredigt haben. Obgleich diese Sage 
durch Nichts beglaubigt ist, wird zu Fastnacht eine Gedächtnißpredigt 
gehalten. 
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