— 30 —
nach Nordost, biegt sodann nach Norden, nimmt aber bei Kreischa
wieder die Nordostnordrichtung an.
Der mehrfach gekrümmte Lauf der Müglitz hält von den
Quellen bis nahe an Glashütte die Richtung nach Nordwest ein,
biegt sodann nach Nordost, und von der Mündung der Drebnitz an
gegen Nord, um bei Mühlbach wieder die Nordostrichtung, und bei
Weesenstein die Nordrichtung anzunehmen.
Die Quellenbäche der auf der mittlen Gebirgsstufe entspringen-
den Seidewitz fließen von Süd nach Nord, während die Haupt-
wasserrinne, unterhalb Liebstadt, nach Nordostnord gerichtet und im
Ganzen dem Laufe des Müglitzthales nahezu parallel ist.
Die mit einem verhältnißmäßig breiten Quellengebiet auf dem
Ostende des Gebirgskammes entspringende Gottleuba zeigt nur
an einzelnen Stellen besonders charakteristische Richtungen ihrer Thal-
spalte, so vor Allem unterhalb Berggießhübel, so wie in der Nähe
von Gottleuba; der Bahrabach zwischen Bahra und seiner Ver-
einigung mit der Gottleuba. Das Quellengebiet der Gottleuba um-
faßt 15 Wasserrinnen, welche zum größten Theile am Gebirgskamme
entspringen; die Seidewitz hat 9 Quellenzuflüsse, welche sämmtlich
der mittlen Gebirgsstufe entstammen. Von den 19 Zuflüssen der
Mühglitz quellen nur 8 dem eigentlichen Gebirgskamme, während die
übrigen, in zwei von West kommenden Gruppen und zwei von Ost
einfließenden Bächen der mittlen Gebirgsstufe angehören. Die Lock-
witz hat 11 Zuflußquellen, sämmtlich auf der mittleren Gebirgsstufe,
nur der von West nach Ost gerichtete Bach von Quohren läuft der
Erhebung der Hermsdorfer Höhe mit dem Wilisch in ganz charakte-
ristischer Weise parallel. Die rothe Weißeritz zählt 13 Quellenbäche,
von denen jedoch nur 3 auf dem Gebirgskamme entspringen; die
wilde Weißeritz ebenfalls 13 Quellenbäche, von denen nur 4 dem
Gebirgskamme angehören. Die Armuth des östlichen Theiles des
Gebirgskammes an Wasserläufen ist wenigstens ostwärts der Mulden-
quellen und des Flöhagebietes ganz auffallend.
Der Fall der Thalsohlen und Gewässer.
Es lassen sich aber auch aus dem Fall der Thalsohlen, oder
aus dem natürlichen Gefäll der Gewässer gewisse Rückschlüsse auf die
allgemeine Abdachung des Gebirges ziehen.
Aus allen Messungen, welche den Fall der Gewässer angeben,
ergiebt sich auch für den Bereich des Erzgebirges, daß die schiefe
Ebene der Thalsohle, auf welcher die Gewässer abwärts fließen, keine
stetige Neigung besitzt, sondern sich allmälig verflacht, je weiter sie