Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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nach Nordost, biegt sodann nach Norden, nimmt aber bei Kreischa 
wieder die Nordostnordrichtung an. 
Der mehrfach gekrümmte Lauf der Müglitz hält von den 
Quellen bis nahe an Glashütte die Richtung nach Nordwest ein, 
biegt sodann nach Nordost, und von der Mündung der Drebnitz an 
gegen Nord, um bei Mühlbach wieder die Nordostrichtung, und bei 
Weesenstein die Nordrichtung anzunehmen. 
Die Quellenbäche der auf der mittlen Gebirgsstufe entspringen- 
den Seidewitz fließen von Süd nach Nord, während die Haupt- 
wasserrinne, unterhalb Liebstadt, nach Nordostnord gerichtet und im 
Ganzen dem Laufe des Müglitzthales nahezu parallel ist. 
Die mit einem verhältnißmäßig breiten Quellengebiet auf dem 
Ostende des Gebirgskammes entspringende Gottleuba zeigt nur 
an einzelnen Stellen besonders charakteristische Richtungen ihrer Thal- 
spalte, so vor Allem unterhalb Berggießhübel, so wie in der Nähe 
von Gottleuba; der Bahrabach zwischen Bahra und seiner Ver- 
einigung mit der Gottleuba. Das Quellengebiet der Gottleuba um- 
faßt 15 Wasserrinnen, welche zum größten Theile am Gebirgskamme 
entspringen; die Seidewitz hat 9 Quellenzuflüsse, welche sämmtlich 
der mittlen Gebirgsstufe entstammen. Von den 19 Zuflüssen der 
Mühglitz quellen nur 8 dem eigentlichen Gebirgskamme, während die 
übrigen, in zwei von West kommenden Gruppen und zwei von Ost 
einfließenden Bächen der mittlen Gebirgsstufe angehören. Die Lock- 
witz hat 11 Zuflußquellen, sämmtlich auf der mittleren Gebirgsstufe, 
nur der von West nach Ost gerichtete Bach von Quohren läuft der 
Erhebung der Hermsdorfer Höhe mit dem Wilisch in ganz charakte- 
ristischer Weise parallel. Die rothe Weißeritz zählt 13 Quellenbäche, 
von denen jedoch nur 3 auf dem Gebirgskamme entspringen; die 
wilde Weißeritz ebenfalls 13 Quellenbäche, von denen nur 4 dem 
Gebirgskamme angehören. Die Armuth des östlichen Theiles des 
Gebirgskammes an Wasserläufen ist wenigstens ostwärts der Mulden- 
quellen und des Flöhagebietes ganz auffallend. 
Der Fall der Thalsohlen und Gewässer. 
Es lassen sich aber auch aus dem Fall der Thalsohlen, oder 
aus dem natürlichen Gefäll der Gewässer gewisse Rückschlüsse auf die 
allgemeine Abdachung des Gebirges ziehen. 
Aus allen Messungen, welche den Fall der Gewässer angeben, 
ergiebt sich auch für den Bereich des Erzgebirges, daß die schiefe 
Ebene der Thalsohle, auf welcher die Gewässer abwärts fließen, keine 
stetige Neigung besitzt, sondern sich allmälig verflacht, je weiter sie
	        
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