Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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holen, oder für solche vorbereiten wollen. Wer Waldesluft und 
Waldesstille genießen will, bleibt innerhalb der nach Süd und Ost 
weit ausgedehnten Waldungen; wer Aussichtspunkte sucht, findet deren 
in der Nähe, wie in der Ferne. 
Ein Ausblick nach dem Gebirge ist auf der Brüxer Chaussee. 
Von dieser ist der Schwartenberg (787,7 m) leicht zu erreichen. 
Die Aussicht ist ansprechend. Genau im Süden, dicht neben dem 
Ahorn= (Urs-) Berge liegen vor einander Adelsberg und Bärenstein- 
berg, dessen Signal man gerade noch über den Baumwipfeln erkennen 
kann. Neben der Höhe von Hübladung stehen auf dem Hochplatean 
die Kirche und die nächsten Häuser von Kleinhan, in scharfer Sil- 
houette vom Horizonte sich abhebend; daran schließt sich die Höhe 
des Steindls und der weit in die Ferne streichende Höhenzug des 
Kriegwaldes, aus welchem die Kuppe oberhalb des Ullersdorfer Teiches 
bezeichnend emporragt. Vor diesen allen dehnen sich die bewaldeten 
Höhen des Hirschberger Waldes und des Zechenwaldes, über welche 
man in die breite Thalaue der Flöha meilenweit hinaussieht, bis 
zum Lauterbacher Knochen, und bei hellem Wetter selbst bis Schloß 
Augustusburg. — Im Nordwesten liegt neben dem Höhenzuge der 
Steinberge auf kahler Hochfläche die Stadt Sayda, welche mit ihrem 
weit hinaus leuchtenden Kirchthurme auf vielen Punkten der Um- 
gebung zur Orientirung dient. — Im Norden, tief unten im Thale 
das stattliche Schloß Purschenstein im dichten Laubholz des Parkes, 
und das Dorf Neuhausen mit seiner neuen Kirche. Das Flöhathal 
sieht man ein Stück aufwärts und abwärts. — Im Osten die Höhen 
des Einsiedler Waldes. 
Nur wenige Schritte von der Straße nach dem Höhenrande 
vortretend übersieht man die lang hingestreckten Häusergruppen von 
Heidelbach und Heidelberg, die Häuser an der ehemaligen Glashütte, 
weiter unten die Häusergruppe beim Himmelsschlüssel-Stolln, eine 
Anzahl Halden, und dicht unterhalb der größten, hoch aufragenden, 
den Kern des Bergfleckens Seiffen mit der Kirche. 
Seiffen, ein ausgedehnter Ort mit gegen 1400 Bewohnern, 
ist von Grünthal auf dem nächsten Wege 7 km, von Neuhausen 
4 km, von Deutsch-Katharinenberg 5 km entfernt. 
Vom Bad in südwestlicher Richtung ausgehend, kommt man auf 
verschiedenen Wegen nach der böhmischen Stadt Katharinaberg; fast 
ein jeder hat seinen Reiz. Man geht über Brüderwiese, Heidelberg, 
Oberseiffenbach, Oberlochmühle 2c. Die Malersäge an der Schweinitz 
hat freilich innerhalb der letzen zwanzig Jahre durch Umbau ihre 
Originalität verloren.
	        
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